Sie hatten schon früh ein Faible für innovative digitale Technologien. Gab es beim Umgang mit Programmier-Codes oder künstlicher Intelligenz nie Berührungsängste, die Frauen häufig noch nachgesagt werden?
Natürlich wird einem während der Ausbildung immer noch unterschwellig vermittelt, dass diese Technik für eine Frau eventuell nicht das Richtige ist. Ich habe das aber immer als persönliche Herausforderung gesehen. Ich löse gerne technische Probleme!
Wie ist Ihr beruflicher Background und wofür sind Sie jetzt bei der Salzburg AG zuständig?
Ich komme ursprünglich aus der Geo-Informatik, bei der es zum Beispiel um die Visualisierung von Daten für digitale Karten geht. Nach meinem Wechsel zur Salzburg AG 2021 habe ich viel mit Live- und Smart Meter-Daten gearbeitet und beschäftige mich derzeit großteils mit künstlicher Intelligenz. Ich sehe diese Technologie wie einen riesigen Werkzeugkoffer mit unendlich vielen Tools, aus dem ich mir immer das passende Werkzeug für eine bestimmte Anwendung holen kann.
Welchen Stellenwert hat Digitalisierung in Ihrem Unternehmen und woran haben Sie in diesem Kontext zuletzt gearbeitet?
Die digitale Transformation ist wesentlicher Teil des Leitbildes der Salzburg AG und wird nicht nur beim Optimieren von Kundenservices, sondern auch intern massiv vorangetrieben. Wir gehen dabei aber Schritt für Schritt vor und sehen uns immer erst in Ruhe an, welchen Mehrwert uns ein spezielles Tool bringt. Ich habe 2024 in einem Pilotprojekt mit einem internen Team die Funktionen des Copilots von Microsoft getestet. Das ist ein KI-Tool, das die Mitarbeitenden bei Routineaufgaben unterstützt bzw. entlastet.
Wie kann dieses KI-Tool für Ihre Kolleg:innen konkret hilfreich sein?
Sehr nützlich ist, dass der Copilot in verschiedene Microsoft-Anwendungen direkt integriert ist. Ich kann damit Emails generieren, PowerPoint-Präsentationen erstellen oder ein Teams-Meeting transkribieren lassen. Das spart viel Zeit, die ich effizienter bzw. für höherwertige Aufgaben nutzen kann.
Welche Entwicklungen erwarten Sie betreffend KI im Arbeitsalltag?
Momentan assistieren KI-Tools uns bei der Arbeit. Ich kann mir vorstellen, dass wir in Zukunft Tools entwickeln, die Aufgaben autonom für uns erledigen. Obwohl ich schon so viel gesehen habe, überrascht mich die KI immer wieder und ich denke mir: Verrückt, was künstliche Intelligenz alles kann! Zum Beispiel werden bald Live-Übersetzungen während Video-Meetings möglich sein. Man sieht also in der Praxis, das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht.
