StartBusinessStilvolle Boxen statt Papiermüll: hey circle entwickelt neue Lösung für E-Commerce

Stilvolle Boxen statt Papiermüll: hey circle entwickelt neue Lösung für E-Commerce

Der Online-Handel boomt – und hinterlässt tonnenweise Verpackungsmüll. Das Start-up hey circle hat eine pfandfreie Mehrweg-Versandlösung entwickelt, die Abfall um bis zu 94 % und CO₂-Emissionen um 76 % reduziert. Wie Doris Diebold und ihr Team mit schicken Boxen, innovativer Technologie und einer klaren Mission den Versand im großen Stil nachhaltig revolutionieren wollen.

Weihnachtszeit ist auch die Zeit der überfüllten Papiertonnen. Jedes Jahr werden allein in Deutschland rund 4,2 Milliarden E-Commerce-Sendungen verschickt, die eine immense Menge an Verpackungsmüll produzieren. Die Unternehmerin Doris Diebold brachte das zum Nachdenken: „Ich bestelle viel online und fühlte mich jedes Mal schlecht wegen des Abfallbergs, der dadurch entsteht.“

Das Start-up aus München, 2019 gegründet, bietet inzwischen wiederverwendbare Verpackungen als umweltfreundliche Alternative und das in einer auffälligen und schicken Variante: Mit den selbst entwickelten Boxen und Taschen, die bis zu 50-mal zwischen Händler:innen und Konsument:innen zirkulieren können, reduziert hey circle nach eigenen Angaben Verpackungsabfall um bis zu 94 % und spart 76 % CO₂-Emissionen ein.

Doris Diebold stellte sich nach 14 Jahren Konzernkarriere bei Lufthansa die Sinnfrage. „Ich wollte aktiv etwas gegen den Klimawandel tun und unternehmerisch tätig werden“, erzählt sie. Die Produkte, mit denen sie ein großes Problem lösen könnte, ist sowohl für Händler:innen als auch Konsument:innen attraktiv. Denn: Das System des Start-ups ist pfandfrei und einfach in der Nutzung. Konsument:innen können beim Checkout zwischen Einweg- und Mehrwegverpackungen wählen und verpflichten sich, die Mehrwegverpackung zurückzusenden – „98 % tun dies zuverlässig“, berichtet CEO Doris Diebold. Die Verpackungen werden dann gereinigt und wiederverwendet. Händler:innen können das System nahtlos integrieren, dank eines von hey circle entwickelten Plugins, das Funktionen wie CO₂-Tracking umfasst. Unternehmen wie Drykorn oder Trigema setzen bereits auf dieses Modell, das nicht nur nachhaltig ist, sondern auch durch das ansprechende Design die Wiedererkennung und damit den Marketingeffekt erhöht.

Diebold blickt auf eine ereignisreiche Gründungszeit zurück. „Ich war vorher lange in Führungspositionen. Neu ist aber die Verantwortung für ein Gesamtunternehmen und damit für alle Bereiche. Nach einem anfänglichen ‚learning by doing‘ stellt sich ein breites Generalistenwissen ein. Am meisten hilft mir Austausch und Sparring: mit befreundeten Gründern, unseren Investoren, meinem Co-Founder Morris Kurz und dem Team.“

Das Jahr 2024 brachte jedoch auch Herausforderungen: „Der Zustand des E-Commerce mit Insolvenzen und Sparmaßnahmen ließ wenig Raum für Nachhaltigkeitsprojekte. Aber das hat uns geholfen, unseren Nutzen für Händler:innen noch klarer zu definieren.“ Was Diebold antreibt, ist die steigende Zahl an vermiedenem Abfall und CO₂, die hey circle durch den Einsatz seiner Verpackungen erreicht. Gleichzeitig begeistert sie ihr Team: „Wir treten gemeinsam gegen den Abfall an, und diese Mission verbindet uns.“

Mit hey circle möchte Doris Diebold eine neue Ära des E-Commerce einleiten, in der Nachhaltigkeit zum Standard wird. Das System ist nicht nur eine praktische Lösung für Händler:innen und Kund:innen, sondern zeigt auch, dass Umweltschutz und Ästhetik Hand in Hand gehen können. Auch für begeisterte Kund:innen, die die Versandboxen eigentlich  lieber zuhause behalten möchten, haben Diebold und ihr Team mitgedacht: Automatisierte Rücksendeerinnerungen und ein verpflichtender Kaufpreis sollen die Verpackungen in den Kreislauf zurückführen.

 

Fotomaterial@hey circle

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