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Startup-Szene statt Weltall

Die Startup Branche in Österreich wächst stetig weiter, auch in Zeiten der Pandemie. Simona Hübl vom TechnologieAccelerator i5growth zum Thema Frauen in Startups und Gründen in Österreich.

Simona Hübl wollte eigentlich Astronautin werden. Aus Neugierde hat sie sich während ihres Wirtschaftsstudiums für ein Startup Bootcamp angemeldet, welches ihr Interesse in diesem Bereich weckte.

Ihr Weg führte sie zuerst zu einem Investor nach New York, zurück in Österreich dann zum Startup Unterstützer weXelerate, bei dem sie mehr als 100 Startups begleitete, bis zum Growth Accelerator i5growth, bei dem sie seit bereits zwei Jahren europäische Technologie-Startups mit viel Potenzial in der Wachstumsphase unterstützt. Der Fokus liegt vor Allem auf Tech Startups, die gut im US-amerikanischen Tech-Businessmarkt wachsen können. Hier fädelt sie Partnerschaften zwischen Technologieriesen wie Google, Microsoft und co. und österreichischen Technologieunternehmen ein. Eine Win-Win Situation, denn gerade in Hotspots wie dem Silicon Valley in den USA sind IT Fachkräfte und innovative Entwickler*innen Mangelware.

Bürokratische Strukturen stehen im Weg

Die Startup Branche in Österreich entwickelt sich stetig weiter und wächst. Die Anzahl an neu gegründeten Startups hat sich in den vergangenen zehn Jahren in Österreich fast verdreifacht. Das zeigt, dass der Wille Unternehmen zu Gründen in Österreich stark ist und es auch an top ausgebildeten Fachkräften nicht mangelt. „Einer Entwicklung in Österreich stehen jedoch nach wie vor bürokratische Strukturen und das Mindset im Weg, so Hübl. Rahmenbedingungen für Gründer*innen verändern sich nur langsam. In Österreich kann sich der Prozess einer Gründung zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten bewegen, je nachdem wie gut man sich im Bürokratiejungle auskennt und ob man sich verirrt oder nicht. Investitionsanreize für Risikokapital sind stark unterrepräsentiert. Auch Mitarbeiterbeteiligungsprogramme sind in der hiesigen Startup Szene aufgrund der komplexen Bürokratie- und Steuersituation keine Selbstverständlichkeit. Für neu gegründete Unternehmen sind Mitarbeiterbeteiligungen jedoch ein guter Anreiz um Top-Personal anzuwerben, da Startups meist kein hohes Gehalt bieten können. Hier braucht es Maßnahmen, um dem entgegenzuwirken und Anreize zu schaffen“, sagt Hübl.

Wenig Diversität

Weiters ist der Frauenanteil in Führungspositionen bei österreichischen Startups auf einem erschreckend tiefen Niveau. Entrepreneurship ist in Österreich ein männerdominiertes Feld. Nur jedes vierte neu gegründete Startup in Österreich besteht aus einem diversen Team. „90% Prozent, wenn nicht mehr, meiner Interaktionen bei Startupssind mit Männern“, so Hübl.

Der Frauenanteil in der Startup Branche hat in den letzten Jahren aber zugenommen, wenn auch nur langsam. Eine wichtige Entwicklung, denn Studien zeigen, dass vor Allem in der Startup Branche diverse Teams für den Erfolg ausschlaggebend sind. Simona Hübl kann das in der Praxis bestätigen: „ich habe gemerkt, dass sich bei Startups mit einem hohen Frauenanteil der Arbeitsalltag meist um 180 Grad verändert hat, im positiven Sinne. Die Teams sind dynamischer und haben eine gänzlich andere Unternehmenskultur, die die Entwicklung in jeder Hinsicht positiv beeinflusst.“

Aufstiegschancen und Bewusstsein schaffen

In Österreich gibt es eine Vielzahl an Initiativen, um Frauen in männer-dominierten Branchen zu fördern, wie beispielsweise die Female Founders. Es ist besonders wichtig, Aufstiegschancen zu schaffen, Bewusstsein zu schaffen und Frauen gezielt in die richtige Richtung zu coachen und zu fördern, denn damit werden einerseits weibliche Vorbilder geschaffen und andererseits eine neue Unternehmenskultur, in der sich Frauen wohl fühlen und sich gut entwickeln können, so Hübl.

Obwohl 2020 ein schwieriges Jahr für die Startup Szene war, wird es auch als Chance gesehen. Besonders in puncto Digitalisierung wurde aufgrund von Home-Office und co. in kürzester Zeit ein Quantensprung in der Entwicklung zurückgelegt. Aufgrund der Agilität von jungen Unternehmen und dem Skill, sich ständig neu zu erfinden ergeben sich auch in Krisenzeiten viele Möglichkeiten. Ganz nach dem Motto: „wo keine Probleme, da kein Platz für Lösungen und Innovation“.

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