Seit 2014 entwickelt das Wiener Startup „Wonderful Drinks“ Bio-Getränke aus natürlichen Zutaten und ohne zugesetzten Zucker. Das Sortiment umfasst fünf Marken, die jeweils auf Fruchtsäfte, Tonics, Soda oder Wasser mit Geschmack spezialisiert sind. Anna Abermann, CEO und Gründerin von Wonderful Drinks, im Interview.
Worum geht es in Ihrem Startup und welches Problem lösen Sie damit?
Wir entwickeln und verkaufen Bio-Getränke, die aus rein natürlichen Zutaten und vor allem ohne zugesetzten Zucker und sonstige Zusätze auskommen. Wenn man sich am Getränkemarkt umschaut, gibt es kaum bis gar keine Getränke, die nicht zusätzlich gesüßt sind, aus teils fragwürdigen Zutaten oder einfach nur aus Wasser, Zucker und Aromen bestehen. Wir verwenden in unseren Säften ausschließlich Direktsäfte und keine Konzentrate und kaufen die Rohstoffe direkt ein, um die bestmögliche Qualität zu garantieren. Mit unseren Partnern, Bio Kooperativen in Sizilien und Südtirol, arbeiten wir seit dem Anfang.
Auch alle unsere Rezepte werden von uns, bzw. mir, gemacht und mit dem Abfüller dann umgesetzt. Das ist tatsächlich nicht üblich und sicher nicht der einfache Weg – Wir sind sehr stolz darauf, so cleane und natürliche Getränke zu machen.
Was war oder ist die größte Hürde, die Sie als Gründerin von „Wonderful Drinks“ gemeistert haben bzw. meistern?
Es müssen immer wieder Hürden überwunden werden. Die erste große Hürde war aber sicher, überhaupt am Markt bestehen zu bleiben und unsere USPs zu kommunizieren bzw. ein nachhaltiges Wachstum aufzuweisen. Am Anfang haben wir viel Skepsis gespürt, aber die Gesundheits- und Ernährungstrends gehen klar in unsere Richtung. Die letzten zwei Jahre – mit COVID und der damit verbundenen Gastronomiekrise – waren zudem bestimmt eine der größten Hürden, die wir bisher meistern mussten.
Wie sind Sie mit der Entwicklung Ihres Unternehmens zufrieden?
Wir können auf ein solides Wachstum in den letzten Jahren zurückblicken. In einer sehr hart umkämpften Branche, die von Trends und großen Mitbewerber*innen dominiert wird. Dementsprechend bin ich, vor allem hinsichtlich der letzten zwei Jahre, sehr zufrieden. Wir sind 2020 – im ersten Jahr der COVID-Krise – um 23 Prozent gewachsen. 2021 war es im Vergleich zum Vorjahre sogar ein Wachstum um 40 Prozent, obwohl die Gastronomie rund sechs Monate lang geschlossen war. Das ist schon eine super Leistung, wenn man bedenkt, dass wir keine großen Marketingbudgets haben – im Gegenteil. Es hat sich auch gezeigt, dass sich unsere Diversifizierung über verschiedene Getränkekategorien inklusive den verschiedenen Distributionskanälen in der Krise gut bewährt hat. So konnten wir den Ausfall in der Gastro zumindest teilweise durch den Handel und mit Neuprodukten in anderen Kategorien abfedern.
Wo soll die Reise noch hingehen?
Wir haben in den letzten zwei Jahren drei neue Getränke herausgebracht. Alle Rezepte werden dabei immer von mir – natürlich mit Unterstützung von Mitarbeiter*innen, Profis aus der Barszene, etc. – entwickelt und genau so umgesetzt. Wir haben gezeigt, dass wir mehr sind als nur ein One-Hit-Wonder oder ein Trendprodukt. In den nächsten Jahren werden wir dies nun unter konsequentem Wachstum auf den Boden bringen. Dabei wird es wohl noch die ein oder andere Produktentwicklung geben. Wichtiger ist aber, dass möglichst viele Menschen unsere Getränke kennenlernen und genießen können.