StartErfolgKarriereStaatsschutz in Österreich: Mit Sylvia Mayer erstmals Frau an der Spitze

Staatsschutz in Österreich: Mit Sylvia Mayer erstmals Frau an der Spitze

Die erfahrene Verfassungsschützerin setzt sich seit vielen Jahren engagiert für gleichberechtigte Strukturen im Innenministerium ein.

Eine vom Innenministerium eingesetzte Begutachtungskommission hat für die Nachfolge des scheidenden Direktors der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), Omar Haijawi-Pirchner, nur eine Kandidatin als „im höchsten Ausmaß geeignet“ eingestuft. Das berichtet der „Standard“ unter Berufung auf eine Mitteilung des Innenministeriums. Zwei weitere Bewerberinnen sowie neun männliche Bewerber wurden als „nicht geeignet“ beurteilt.

Nach Informationen aus dem Umfeld wird angenommen, dass es sich bei der topbewerteten Kandidatin um Sylvia Mayer, die derzeitige stellvertretende Direktorin, handelt. Sie war bereits als mögliche interimistische Lösung vorgesehen, nun könnte sie dauerhaft an die Spitze rücken.

Mayer ist seit 2012 im Verfassungsschutz tätig. Sie begann im Bereich der Extremismusbekämpfung und wurde später mit dem Aufbau einer Organisationseinheit zum Schutz kritischer Infrastruktur und Cybersicherheit beauftragt. Zwischen 2013 und 2021 leitete sie im damaligen BVT das Referat Schutz kritischer Infrastruktur; von 2020 bis Ende 2021 führte sie zudem interimistisch die Abteilung Sicherheit und Schutz. Mit Gründung der DSN übernahm sie die Leitung der Abteilung Strategie, Grundsatz- und Stabsangelegenheiten. Seit Oktober 2023 ist sie stellvertretende Direktorin.

Großes Anliegen Gleichstellungsfragen

Wie der Standard berichtet, hat Mayer sich im Innenministerium auch intensiv mit Gleichstellungsfragen befasst – unter anderem als Gleichbehandlungsbeauftragte und stellvertretende Vorsitzende der entsprechenden Arbeitsgruppe. Frauenförderung sei ihr ein zentrales Anliegen, erklärte sie demnach in früheren Interviews und Vorträgen, in denen sie „hauptsächlich Männern“ die Bedeutung gleichberechtigter Chancen erläuterte. Oft werde der Ansatz missverstanden, betonte sie, denn es gehe nicht darum, alle gleich zu behandeln, sondern Strukturen zu schaffen, die gleiche Möglichkeiten eröffnen. 2024 verwies Mayer laut Standard zudem auf die geringe Frauenquote von vier Prozent in den höchsten Führungsebenen. Eine Zahl, die sie nun selbst zu verändern beitragen könnte.

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