Entstanden ist Simiæn aus einem Filmprojekt, in dem sich Julia Schwarz die Frage stellte, was wir in einer Welt, in der unsere Ernährung nicht mehr gesichert ist, für Alternativen haben. Ihr exploratives Designlabel, das sie 2021 gemeinsam mit Lisi Penker gründete, greift diese Ideen zur Neugestaltung des Konsums auf.
Neue Realitäten
Im Mittelpunkt von Simiæn steht die Flechte, ein symbiotischer Organismus aus Algen und Pilzen, der unter Kennern als Superfood gilt. Schwarz und Penker werfen eine neue Perspektive auf das sonst nicht viel beachtete Gewächs. Mit ihrem hohen Nährwert und der Fähigkeit überall zu wachsen, sehen die Gründerinnen die Flechte als potenzielle zukünftige Ernährungsquelle und machen damit eine Welt voller spekulativer Szenarien auf. Wie sieht eine Lebensmittelversorgung innerhalb der planetaren Grenzen aus? Welche Lebensmittel sind nährstoffreich und gleichzeitig umweltschonend? Die Designs von Simiæn sind eine erste Antwort auf diese Fragen, die unter steigenden Bevölkerungswachstum und extremen Klimaereignissen immer dringender werden.
Das Aroma der Natur
Die Produkte, die unter diesen Überlegungen entstanden, machen sich eine weitere einzigartige Eigenschaft der Flechte zunutze: Die Fähigkeit, den Geschmack der Umgebung, in der sie wächst, in sich aufzunehmen. In Zusammenarbeit mit der Saint Charles Apotheke Wien entstand das Projekt „Licking Rocks“ mit der Idee, die Natur multisensorisch erlebbar zu machen. Das Ergebnis ist eine auf Flechten basierte Teemischung, ein Pionierprodukt auf dem Lebensmittelmarkt, der die Flechte noch als neuartiges Lebensmittel einstuft. Ein dazugehöriges Teeset greift den Lebensort der Flechte, den Naturstein auf. Die Kombination aus Infusion und im Burgenland handgefertigten Teetassen soll die Wirkstoffe der Natur auf geschmackvolle und ästhetische Art integrieren. Wer es lieber spritziger mag, kann sich freuen: ein Flechtenaperitif soll bald folgen und konnte bereits auf der Vienna Design Week Ende September verkostet werden.
