StartBusinessPMDS-Therapie mittels App: FemTech-Start-up entwickelt wissenschaftliche Lösung

PMDS-Therapie mittels App: FemTech-Start-up entwickelt wissenschaftliche Lösung

Unser Start-up der Woche "Belle Health" hat sich auf die Unterstützung von Frauen mit prämenstruellen Beschwerden spezialisiert und will den FemTech-Markt nachhaltig prägen.

Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) ist eine oft übersehene Erkrankung, die das Leben vieler Frauen stark beeinträchtigt. Symptome wie emotionale Krisen und körperliche Schmerzen treten in den Wochen vor der Periode auf und lassen mit dem Einsetzen der Menstruation nach – doch die Belastung bleibt groß. Trotz ihrer Häufigkeit bleibt PMDS oft unerkannt oder wird mit anderen psychischen Erkrankungen verwechselt. Durchschnittlich zwölf Jahre vergehen, bis eine korrekte Diagnose gestellt wird.

Diese Versorgungslücke will das deutsche Start-up Belle Health mit der „Belle App“ schließen – einer digitalen Plattform, die auf personalisierte Unterstützung und wissenschaftlich fundierte Therapieansätze setzt. Die Geschichte von Belle Health begann an der Universität Cambridge, wo die Gründer:innen Victoria Schöffel und Rafael Schaider ihre Expertise in Medizin und Technologie vereinten.

„Der Status quo bei prämenstruellen Störungen ist zutiefst fehlerhaft“, so das Gründerduo. „Deshalb haben wir Belle Health gegründet: um die Art und Weise zu verbessern, wie wir diese stillschweigend bekämpften Zustände diagnostizieren, behandeln und managen. Niemand soll mehr damit allein gelassen werden.“ Mit der App möchten sie Frauen dabei helfen, ihre Beschwerden besser zu verstehen, ihre Symptome zu managen und sich im Alltag unterstützt zu fühlen.

Wissenschaftliche Fundierung als Schlüssel zum Erfolg

Um die Wirksamkeit der App zu belegen, arbeitet Belle Health eng mit der Universität Marburg und der Utah State University zusammen. In einer randomisiert-kontrollierten klinischen Studie wird untersucht, wie sich die App auf die Lebensqualität von Frauen mit PMDS auswirkt. Der Studienaufbau umfasst Online-Screenings, Interviews und die Nutzung der App über einen Zeitraum von acht Wochen. Die Ergebnisse sollen nicht nur die App validieren, sondern auch neue Erkenntnisse über digitale therapeutische Ansätze in der hormonellen Gesundheit liefern. „Unser KVT-Programm ist wegweisend“, erklärt Schöffel. „Es hilft Frauen nicht nur, ihre Beschwerden zu managen, sondern auch, die Kontrolle über ihre Gesundheit zurückzugewinnen.“

Globale Verfügbarkeit und gesellschaftlicher Wandel

Nach erfolgreichem Start in Deutschland hat Belle Health die internationale Version der App veröffentlicht. „Unser Ziel ist es, Frauen weltweit zu unterstützen und die digitale Gesundheitsversorgung für hormonelle Störungen neu zu definieren“, so Schöffel. Belle Health setzt nicht nur auf technologische Innovation, sondern auch auf einen gesellschaftlichen Wandel: die Enttabuisierung von prämenstruellen Beschwerden. Die Gründer:innen sind überzeugt, dass der Erfolg ihrer App über die reine Symptombehandlung hinausgeht. „Wir möchten das Bewusstsein für PMDS und andere prämenstruelle Störungen schärfen und einen Beitrag dazu leisten, dass diese Themen offener diskutiert werden“, erklärt Schöffel.

Fotomaterial(c) Belle Health

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