Sie leiten in der VIG einen Bereich, der sich ‚CO³‘ nennt. Wofür steht der Begriff und was steckt dahinter?
Karin Kafesie: CO³ fasst die drei Aufgabengebiete ‚Communication‘, ‚Collaboration‘ und ‚Internal Cooperation‘ zusammen. Kommunikation ist leicht erklärt – sie umfasst die internen und externen Kommunikationsaktivitäten, also auch die Pressearbeit und das Marketing. Die anderen beiden ‚COs‘ beschreiben die Art und Weise, wie wir innerhalb der Gruppe zusammenarbeiten. Nachdem die VIG ganz anders aufgestellt ist als andere multinationale Unternehmen, hat unser CEO Hartwig Löger mit der Etablierung des Bereichs CO³ einen strategischen Schwerpunkt gesetzt.
Was bedeutet ‚anders aufgestellt‘?
Karin Kafesie: International tätige Unternehmen agieren zumeist als ‚One Brand – One Identity‘ und rollen ihre Konzernstrategie zentral über Regionen und Länder aus. Die VIG setzt hier ganz bewusst einen Kontrapunkt und lebt eine Mehrmarkenpolitik und lokales Unternehmertum. Daraus ergibt sich nicht nur unsere bunte Landkarte mit ganz unterschiedlichen Brands, sondern auch eine Vielfalt an Produkten, Kundenservices und ein breites Spektrum an Innovationen. Ein großes Potenzial, das es auszuschöpfen gilt. Und genau hier setzt CO³ an: In enger Zusammenarbeit mit den ‚CO³ Ambassadors‘ der 50 Ländergesellschaften sorgt das Holding-Kernteam dafür, dass Erfahrungen ausgetauscht werden, die Interaktion zwischen den Ländergesellschaften gesteigert und damit das Rad nicht immer wieder neu erfunden wird. Das gilt für Innovationen und Vorzeigeprojekte genauso, wie für Umsetzungen mit Optimierungsbedarf, aus denen man ebenso lernen kann.
Das klingt nach einem komplexen Zusammenspiel. Wie erfolgt die Umsetzung?
Karin Kafesie: Wir geben dem Austausch innerhalb der Gruppe Struktur und etablieren neue Formate, über die die Vorteile der Vielfalt unserer Gruppe systematisch genutzt werden können. Dazu bieten uns auch digitale Tools neue und spannende Möglichkeiten.
Die Digitalität wird damit zum zentralen Erfolgsfaktor?
Karin Kafesie: Nicht unbedingt. Ich sehe die Digitalität mehr als Facilitator. Schlüssel zum Erfolg waren und sind nach wie vor die Kolleginnen und Kollegen und deren offenes Mindset, sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Natürlich ist das im täglichen Arbeiten auch mit Aufwand verbunden, die vielen Beispiele belegen aber, dass es am Ende des Tages großen Nutzen stiftet.