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Netzwerk der Woche: WoMentor

Das Mentoring Programm von WoMentor hat die Mission, Frauen zu inspirieren und zu bestärken, ihr Potenzial zu erkennen und ihren individuellen Berufsweg zu gestalten – für Angestellte, Gründerinnen oder Selbstständige. Durch erfahrene MentorInnen (all Gender) erhalten Mentees Kontakte und Role Models, um sich in ihrer Karriere zu entfalten oder auch neu zu gestalten. Das Mantra von WoMentor: Nicht die Frauen müssen sich ändern – sondern es braucht Veränderung im System.

WoMentor Impact unterstützt daher Unternehmen dabei, eine innovative Kultur der Gleichberechtigung und Vielfalt zu schaffen. Das Angebot umfasst unternehmensinterne Weiterbildungen, Employer Branding sowie Coaching und Mentoring Programme für selbstbewusste Mitarbeiter*innen und gendersensible Führungskräfte. Gegründet und geführt wird die WoMentor Impact OG von Desiree Jonek, Gründerin des Mentoring Programms WoMentor und Lisa Kögler, Purpose Coach, die auch als Keynote-Speakerinnen Impact  schaffen, um Gender Equality auf die Agenden von Unternehmen zu bringen.

 

Womit beschäftigt sich Ihr Netzwerk und wie läuft der Austausch innerhalb Ihrer Community ab?

Für WoMentor steht die Gleichberechtigung, vor allem der Geschlechter, im Mittelpunkt unseres Handelns.

Über womentor.at kann man sich als MentorIn, Mentee und für unser Coaching Programm bewerben, um Teil der Community zu werden. Neben den 1:1 Mentoring, das über die Dauer eines Jahres durch Events von WoMentor begleitet wird, gibt es weitere regelmäßige Events für die WoMentor-Community, wie die monatlichen Netzwerktreffen den “Virtual Networkings”, zu denen sich Jeder und Jede kostenlos anmelden kann, zudem exklusive Events für die Mentees und Mentor:innen aus unserer Community. Ab Juni des Jahres 2021 finden die WoMentor-Tribe Events und das WoMentor Speed Mentoring statt, bei denen Mentees von mehr als einem Feedback profitieren und Mentor:innen ihr Wissen gesammelt vermittelt können. Zudem startet die ‘Mentoring Peer Group’ für (angehende) Gründerinnen 2021, um gemeinsam die Herausforderungen einer Gründung und des Unternehmertums zu bewältigen.

Welches Klischee rund um Frauen im Wirtschaftsleben können Sie nicht mehr hören?

‘Frauen wollen ja keine Verantwortung’

‘Wenn wir ‘Geschäftsführer’ sagen meinen wir Frauen natürlich mit’

“Wir haben keine Frau fürs Podium gefunden”

“Frauen müssen mutiger werden”

Wie kam es zur Gründung Ihres Netzwerks?

In Österreich, wie in den meisten Ländern weltweit, sind Frauen immer noch nicht gleichberechtigt. Uns schockieren nach wie vor die geringe Anzahl weiblicher Gründerinnen und Geschäftsführerinnen in Österreich (jeweils nur 6-8% Frauen, Stand 2019). Als einzige Frau im Meeting mit 10 Männern zu sitzen, war auch für die Gründerin Desiree Jonek keine Seltenheit. Obwohl ihr als Management Trainee einer norwegischen Mediengruppe eine vielversprechende internationale Karriere bevorstand, stellte sie sich die Frage warum in Management Meetings nie mehr als 10% Frauen vertreten sind. Um einen Prozess des Umdenkens anzustoßen, kündigte sie 2018 kurzerhand ihren Job und gründete WoMentor, um die Sichtbarkeit und Teilhabe von Frauen in der Geschäftswelt zu erhöhen.

Wie sind Sie mit der Entwicklung des Frauenanteils in Tech zufrieden?

Der Anteil der Frauen, die in der Tech Industrie arbeiten, sowie auch die Entlohnung dieser, ist sehr geringen (Gender Pay Gap in der Tech Industrie beträgt 20%). Wir sind überzeugt, dass gender-stereotypisches Denken aufgebrochen werden muss – junge Mädchen sollten für eine Karriere in der Tech Industrie begeistert werden, aber auch Jungs sollen soziale Berufe sowie in der Gesundheitsbranche zugänglich gemacht werden. Eine faire Entlohnung sollte es für beide Industrien geben – ob im Sozialen oder in der Tech Industrie.

Was braucht es um noch mehr Frauen für die Branche zu gewinnen?

S.o. Es geht nicht nur darum, mehr Frauen für die Tech Branche zu gewinnen, sondern es geht darum gender-stereotypes Denken aufzubrechen. Wieso sind Pflege und soziale Berufe typisch weiblich konnotiert? Wir brauchen Männer ebenso als Altenpfleger, Lehrer oder Kindergärtner. Und um diese zu gewinnen, müssen auch diese Branchen finanziell aufgewertet werden. Dies kommt auch den Frauen zugute.

Welche drei Eigenschaften helfen Ihrem Netzwerk dabei, erfolgreich zu sein?

WoMentor ist unterstützend, sinnvoll, inklusiv

Was wären Ihrer Meinung nach die nächsten wichtigen Schritte in Richtung Gender Equality?

Wie bereits in der Kurzbeschreibung erwähnt, ist das Mantra von WoMentor “Nicht die Frauen müssen sich ändern – es braucht Veränderung im System” Die Politik muss wirkungsvolle Maßnahmen umsetzen. Diese können sein:

  • Verpflichtende Frauenquoten in Vorständen und Managementpositionen > 0%
  • Verpflichtende Frauenquoten bei der Bildung von Venture Capital Gesellschaften
  • Unconscious Bias Trainings für alle Menschen in Führungspositionen
  • Gleiche Karenzmöglichkeiten für Männer wie Frauen
  • Gender Quoten bei der Ausschüttung von Förderungen
  • Ein neu definierter Innovationsbegriff, der soziale wie ökologische Innovation inkludiert und nicht rein Technologie-zentriert ist
  • Die finanzielle Förderung von Sozialunternehmertum, welches automatisch auch weibliche Gründerinnen fördert

Haben Sie das Gefühl, dass sich Frauen oft doppelt oder dreifach anstrengen müssen um gleiche Positionen wie Männer zu bekommen?

Unser System diskriminiert Minderheiten – das sind in der Geschäftswelt sowohl Frauen, als auch BPOCs, alte Menschen und Menschen mit körperlichen oder geistigen

Beeinträchtigungen. Strukturelle Diskriminierung ist ein Fakt, der nicht nur Frauen betrifft. Wenn mehrere diskriminierende Faktoren zusammentreffen, so wie es bei Schwarzen Frauen zum Beispiel zutrifft, sprechen wir von Intersektionalität – Sexismus und Rassismus. Also ja, in dem Falle muss eine Schwarze Frau sich 4-6x anstrengen, um die gleichen Chancen wie ein weißer Mann im System zu erhalten, wenn dies überhaupt möglich ist.


Weitere Informationen zu WoMentor finden Sie hier.

 

Fotomaterial© WoMentor

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