Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 hat die Frauen:Fachakademie insgesamt mehr als 7000 Frauen in ihrem Selbstwert gestärkt und ermutigt. Stärke wird vor allem durch Inputs ausgewählter ReferentInnen in Seminaren, Management-Lehrgängen, Mentoringprogrammen und Vernetzung in Online-Talks gewonnen. Im Interview mit Mag. Brigitte-Maria-Gruber erführen wir mehr über das Netzwerk.
Womit beschäftigt sich Ihr Netzwerk und wie läuft der Austausch innerhalb Ihrer Community ab?
Ziel der Frauen:Fachakademie Schloss Mondsee ist Persönlichkeitsbildung mit dem Fokus „Frauen“. Der Austausch findet bei Seminaren, Lehrgängen, Mentoring, Online-Talks und Salongesprächen statt.
Welches Klischee rund um Frauen im Wirtschaftsleben können Sie nicht mehr hören?
Da gäbe es mehrere. Was ich wirklich nicht mehr hören kann und will ist 1) dass Frauen nicht zusammenarbeiten können und 2) dass sie sich untereinander zickig verhalten. Da kann ich ganz andere Erfahrungen einbringen.
Wie kam es zur Gründung Ihres Netzwerks?
Es war mein Wunsch, Frauen speziell hier im Salzkammergut etwas Hochkarätiges zu bieten. In Großstädten ist das Angebot vielfältig, doch hier in der ländlichen Region am Mondsee gab es 2005, als ich die Frauen:Fachakademie ins Leben rief, keine attraktiven Angebote zur Weiterentwicklung und zum Netzwerken.
Wie sind Sie mit der Entwicklung des Frauenanteils in Tech zufrieden?
Oh, das ist ein wunder Punkt. Da braucht es noch viel Ermutigung für die Frauen, bis Zufriedenheit eintritt. Auch für die Technik gilt die Aussage von Havard-Professorin Iris Bohnet: „Nicht die Frauen müssen sich ändern, sondern die Spielregeln!“
Was braucht es um noch mehr Frauen für die Branche zu gewinnen?
Meiner Meinung nach braucht es 1) mehr weibliche Vorbilder in der Technik, 2) Eltern mit Weitblick, die ihren Töchtern andere Berufsbilder nahe bringen und auch ermöglichen und 3) Pädagoginnen und Pädagogen, die die schlummernden Potentiale der jungen Frauen ernst nehmen und sie entsprechend ermutigen und fördern.
Welche drei Eigenschaften helfen Ihrem Netzwerk dabei, erfolgreich zu sein?
Authentisch. Achtsam. Kompetent.
Was wären Ihrer Meinung nach die nächsten wichtigen Schritte in Richtung Gender Equality?
Ein guter Hebel ist eine Quote. Für Frauen und Männer. Also eine Quote für Männer, dort, wo sie noch unterrepräsentiert sind: in der Pflege, im Bildungssystem für mehr Kindergärtner und Volksschullehrer, an den Supermarkt-Kassen und in der Väterkarenz, um nur ein paar Möglichkeiten der Förderung für Männer zu nennen. Sobald Männer in diesen Bereichen tätig sind, steigen auch dann die Löhne.
Haben Sie das Gefühl, dass sich Frauen oft doppelt oder dreifach anstrengen müssen um gleiche Positionen wie Männer zu bekommen?
Frauen müssen sich sichtbar machen und aktiv mitgestalten. Sie sollten öfter sagen, was sie können, was sie wirklich wollen und sich rechtzeitig ins Spiel bringen für interessante Positionen. Und gemeinsam mit Männern Seilschaften bilden, die dann auch wirklich weitertragen.
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