Helga Rabl-Stadler hat sich in ihrer Laufbahn immer wieder in männerdominierten Branchen – trotz mitunter heftigem Gegenwind – durchgesetzt.
Als Journalistin schrieb sie zwischen 1974 und 1978 als erste Frau eine Innenpolitk-Kolumne. Ab 1983 war sie als Miteigentümerin des Modehauses Resmann in Salzburg operativ in die Geschäfte eingebunden und saß gleichzeitig als Abgeordnete im Nationalrat. Von 1991 bis 1995 war sie Bundesobmann-Stellvertreterin der ÖVP. Am 26. Jänner 1995 wurde sie zur Präsidentin der Salzburger Festspiele ernannt und legte alle politischen Funktionen zurück. Eine Anekdote, die die Skepsis gegenüber einer Frau in der Position verdeutlicht: Als sie Präsidentin der Festspiele wurde befand sich an ihrer Tür ein Messingschild mit dem Titel „Präsident“. Sie bat darum diesen Titel in „Präsidentin“ zu ändern. Man entgegnete ihr, dass sich das für die kurze Zeit, die sie da sein werde, nicht lohne.
Frauenförderung ist Rabl-Stadler ein Anliegen: „Je länger ich selbst im Berufsleben stehe, desto sensibler bin ich gegenüber der ganz „normalen“ Zurücksetzung, die es gegenüber Frauen noch immer gibt. Etwa was die Bezahlung betrifft. Es ist mir schleierhaft, warum Unternehmen weniger Geld für gleiche Arbeit bezahlen.“
Wir nominieren Helga Rabl-Stadler für die „Minerva“ in der Kategorie SHElifetimeachievment, weil sie ein Role Model für Women Empowerment im Kulturmanagement ist – einem Bereich, der nach wie vor männerdominiert ist. Die Salzburger Festspiele sind ein Betrieb mit besonderer internationaler Breitenwirkung, weshalb ihr Beispiel viele Frauen bei ihren Karriereschritten ermutigen konnte und Vorurteile gegen Frauen in Führungspositionen widerlegt hat.