StartRolemodelsMind the Gap: Hochkarätiges SHEconomy MINT-Panel

Mind the Gap: Hochkarätiges SHEconomy MINT-Panel

SHEconomy X 4GAMECHANGERS: Ein volles Haus und viele gespannte Zuhörer:innen verfolgten die von Chefredakteurin Michaela Ernst geleitetet Diskussionsrunde zum Thema Gender Equity in der Tech-Branche.

Interesse bei Kindern früh wecken

Obwohl der Anteil an Frauen in MINT-Berufen steigt, liegt noch immer viel weibliches Potential brach. „Wir brauchen Frauen in der Technik, um den Klimawandel zu bewältigen und um die Digitalisierung voranzutreiben. Wir haben eine riesengroße Twin-Transition vor uns und Frauen müssen ihre Fähigkeiten einbringen“ sagt Brigitte Bach von der Salzburg AG.

Brigitte Bach, Vorständin Salzburg AG, plädiert dafür, Frauen in technische Berufe zu bringen. „Wir brauchen Frauen, um den Klimawandel zu bewältigen!“

Welche Maßnahmen man für mehr Frauen im Unternehmen bereits ergriffen hat? Eine davon ist die Gründung des „Robo-Camps“. Unter dem Motto „IT begreifbar und greifbar machen“ bauen Mädchen und Jungs in Kleingruppen ihre eigenen Roboter. „Das Camp können Kinder von neun bis fünfzehn Jahre besuchen und wir achten darauf, dass es Trainerinnen gibt. Die Eltern berichten, dass für die jungen Teilnehmer:innen tatsächlich auch der Spaß in Mathematik und Physik steigt. Die Kinder möchten oft auch ein zweites oder drittes Mal an einem Robo-Camp teilnehmen“, berichtet Bach.

Christina Wilfinger, CEO SAP Austria: „Es ist zu spät, mit digitaler Grundbildung erst in der 5. Klasse zu starten.“

Bei SAP möchte man das Interesse für Digitalisierung mit Coding-Workshops für Kinder wecken. „Es ist zu spät, mit digitaler Grundbildung erst in der 5. Klasse zu starten“, ist sich Christina Wilfinger, CEO SAP Austria, sicher.

Dass ein früher Zugang zu Technik die Neugier und Leidenschaft für den MINT-Bereich wecken kann, bestätigt aus eigener Erfahrung Johanna Pirker. „Eltern und Bildungseinrichtungen müssen bestehende Rollenbilder gemeinsam aufbrechen, damit Mädchen ihr Talent entfalten können. Aktuell müssen mehr positive Impulse gegen die Angst vor Künstlicher Intelligenz gesetzt werden“, meint die TU-Professorin.

Johanna Pirker, Computerwissenschafterin an der TU Graz: „Eltern und Bildungseinrichtungen müssen bestehende Rollenbilder gemeinsam aufbrechen, damit Mädchen ihr Talent entfalten können.“

Role-Models und Umdenken

Leni Lauritsch wurde während ihres Studiums in der Filmbranche gerne als „die Quotenfrau bei den Kamerastudenten“ bezeichnet. „Als ich studiert habe, gab es noch keine weiblichen Dozenten. Das war teilweise schon extrem sexistisch. Die Situation ist besser geworden, doch es braucht in der Filmbranche auch heute noch mehr weibliche Vor- und Rollenbilder, als in anderen Branchen“, erzählt sie.

„Quotenfrau“ Leni Laurtisch: „Als ich studiert habe, gab es noch keine weiblichen Dozenten.“

Mit der Frage warum Männer schneller zu Finanzierungen als Frauen kommen, wurde Tech-Investor Klaus Grössinger konfrontiert. Seine Antwort: „Wir denken in Potentialen und in Risiken und investieren sehr früh in exzellente Technologien mit meist noch sehr kleinen Teams. Hier sehen wir, dass die weibliche Bevölkerung unterrepräsentiert ist.“ Wie dieser Gender Gap kleiner gemacht werden kann? Laut Grössinger sind Vorgaben der Politik und ein Umdenken in der Gesellschaft für eine Veränderung notwendig.

Tech Investor Klaus Grössinger: „Es braucht Vorgaben von der Politik und ein Umdenken in der Gesellschaft.“

Ulla Kruhse-Lehtonen CEO des finnisch-deutsch-österreichischen KI Start-ups DAIN Studio erzählt davon, dass sich der männliche Co-Founder regelmäßig rechtfertigen müsse, warum er ausgerechnet mit zwei Frauen ein Tech-Unternehmen gegründet habe. „Vor allem in der DACH Region passiert das häufig. In Finnland haben wir da schon ein ganz anderes Mindset.“

Das gemeinsame Credo der Runde? Mehr Sichtbarkeit von Role-Models, das Aufbrechen von tradierten Rollenbildern und -klischees, eine frühzeitige digitale Bildung und das Sehen und Nutzen von Chancen und Fähigkeiten können helfen, die Kluft in MINT-Berufen mit weiblichen Talenten zu füllen.


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