Text von Claudia Hilmbauer
Mar Suau vom Son Brull Hotel & Spa auf Mallorca im Porträt
Im 12. Jahrhundert als Bauernhaus errichtet, später Kloster, jetzt ein exklusives Fünf-Stern Boutique-Hotel: das Son Brull Hotel & Spa im Norden von Mallorca ist immer noch ein Zufluchtsort. Dort, wo bis ins 18. Jahrhundert Jesuiten arbeiteten, lebten und zu Gott fanden, erfahren Luxusreisende seit 2003 unvergessliche, entspannende Urlaubstage. Das Hotel, das pittoresk etwas erhöht auf einem riesigen Areal liegt, bietet wunderschöne Natur, herrliche Ausblicke, Spa, Pool und ausgezeichnetes Essen. Das Anwesen mit seinen 23 Zimmern und Suiten ist in Besitz der Familie Suau, verantwortlich für Marketing und Sales ist Mar Suau, die jüngste der drei Geschwister.
Ist man sich da immer einig? „Natürlich nicht“, lacht Mar Suau, „hin und wieder haben wir in bestimmten Dingen unterschiedliche Ansichten, aber es funktioniert, weil jeder für seinen Bereich verantwortlich ist und für diesen dann das letzte Wort hat. Aber wir sind es gewöhnt, uns untereinander abzustimmen, bevor wir eine Entscheidung treffen. Es ist immer gut, die Sicht der anderen zu kennen.“
Starke Familienbande
Bereits der Vater der drei Geschwister Alexandre, Miguel und Mar war Hotelier. Mar war immer schon vom täglichen Leben eines Hotels fasziniert und fand es außergewöhnlich, Menschen aus aller Welt, aus verschiedenen Kulturen und mit unterschiedlichen Interessen und Hintergründen willkommen zu heißen. „Es ist so bereichernd! Keine zwei Tage sind gleich, jeder Tag ist anderes: neue Menschen, neue Gesichter, neue Erwartungen, die es zu erfüllen gibt.“ Für den Fall, dass das Hotelgewerbe doch nichts für sie ist, studierte Mar Suau Business Administration, doch es zeigte sich, dass der Plan B nicht notwendig sein würde.
Die formale Ausbildung erachtet sie als wichtig, aber: „Ein Hotel zu führen ist mehr als das. Man muss auch die Berufung fürs Service haben, den Kontakt mit anderen Menschen mögen und – in unserem Fall – auch in Fremdsprachen gut sein. Die meisten unserer Gäste sprechen kein Spanisch.“ Die Tatsache, dass sie den Umgang mit anderen Menschen liebt, gern allen das Gefühl gibt, etwas Besonderes zu sein und mit Gästen aufwuchs, kommen Mar Suau in ihrem Arbeitsalltag zugute.
Dabei waren die Anfänge für das Hotel gar nicht so leicht. Vater Suau kaufte das Anwesen in den 90ern. Er hatte immer die Vision, es in ein Boutique-Hotel zu verwandeln – in Zeiten, in denen Mallorca vom Massentourismus geprägt war. Es dauerte acht Jahre, bis die Familie die nötigen Genehmigungen hatte, um das historische Gebäude umbauen zu dürfen. „Es war nicht einfach, aber von unserem Eröffnungstag an war Son Brull eine Ikone. Zuerst wegen des Stils, jetzt auch für das hingebungsvolle Team und Service“, freut sich Mar Suau.
Coronabier und Coronavirus
Seither hat sich der Tourismus auf der Insel weiterentwickelt. Gehobener Tourismus und Luxusreisen sind ein eigenes Segment geworden, was sich positiv auf die Destination auswirkt. „Konsequenterweise hat das auch den Professionalisierungsgrad des Serviceteams und die Ausbildungslevel gehoben“. Man könnte durchaus sagen, dass alles hervorragend lief. Doch dann kam Corona.
„Ich werde nie den Tag vergessen, an dem wir im März 2020 unser Hotel schließen mussten“, erinnert sich Mar Suau. „Wir schickten unsere Teams erstmal auf unbekannte Zeit nachhause, nicht wissend, wann und ob wir wieder aufsperren dürften. Die Unsicherheit auf allen Ebenen war schwierig.“ Kraft gab ihr, sich auf die Wurzeln des Son Brull zu besinnen ebenso wie die die wunderschöne Landschaft.
Jetzt ist das Hotel zurück, die Buchungslage ist gut. Zeit also, sich alten Herausforderungen neu zu widmen, etwa dem Problem des Massentourismus: „Es gibt nur eine limitierte Anzahl an Besuchern, mit denen die Insel klarkommt. Die lokalen Behörden sollten sich weniger auf die Quantität als vielmehr die Qualität der Besucher konzentrieren. Mallorca ist ein Paradies, zusammengefasst auf 70 Quadratkilometer. Wir haben Berge und das Meer, die Nordküste entlang zu segeln ist atemberaubend, die Tramuntana zu durchwandern wunderschön, ebenso wie einen Kaffee auf einem Dorfplatz am Markttag zu trinken, unsere lokale Küche …“ Nicht nur Mar Suau gerät in Anbetracht der Schönheit der Insel ins Schwärmen. Millionen Besucher und Besucherinnen jedes Jahr geben ihr Recht.
Weitere Informationen: www.sonbrull.com