Sie gehören zu den immer noch recht wenigen Frauen, die sich für einen technischen Beruf entschieden haben. Wie ist es zu dieser Entscheidung
gekommen?
Anessa Katjazovic: Meine Mutter hat drei Töchter. Sie war immer davon überzeugt, dass Frauen keinem Stereotyp entsprechen, und hat uns immer wieder motiviert, in verschiedene Bereiche reinzuschnuppern. Während meiner Zeit am Gymnasium wurde mir früh bewusst, dass mein Interesse über das Allgemeinwissen hinausgeht und sich viel mehr in Richtung Naturwissenschaften und Technik orientiert. Ich habe dann neben der Schule Science-Kurse gemacht und einen kleinen Programmierkurs in den Sommerferien. Dadurch bin ich auf die HTL gekommen. Nach der HTL habe ich dann bei den verschiedensten Firmen geschnuppert. Unter anderem auch bei der Salzburg AG in der Telekomtechnik.
Was ist das Spannende an der Telekomtechnik?
Anessa Katjazovic: Sie entwickelt sich die ganze Zeit weiter. Man lernt immer was Neues dazu, und es gibt kein Limit. Das hat mir sehr gut gefallen, dass man hier in dem Bereich so viel weiterentwickeln kann. Dadurch hab‘ ich dann direkt nach der HTL bei der Salzburg AG in der Telekomtechnik angefangen.
Gibt es bei der Salzburg AG Fördermaßnahmen, im Speziellen für Frauen in Technik?
Anessa Katjazovic: Förderungsmaßnahmen im Allgemeinen gibt es sehr viele, und für Frauen speziell gibt es auch Angebote. Beispielsweise das Projekt #DIEzukunft – ein Programm für Chancengleichheit. Da werden Workshops oder Veranstaltungen organisiert, damit sich die Frauen im Unternehmen untereinander kennenlernen. Manchmal werden auch Mentoringprogramme angeboten. Für Mütter haben wir spezielle Einrichtungen, wie das ‚Kinderzimmer‘. Wenn mal keiner auf das Kind aufpassen kann, kann man es mit in die Arbeit nehmen, und das Kind hat dort ganz viele Spielsachen. Zusätzlich bieten wir technische Weiterbildungsmöglichkeiten an, die es erlauben, andere Arbeitsbereiche kennenzulernen. Für den privaten Bereich wird ein Selbstverteidigungskurs für Frauen abgehalten. An dem habe ich dieses Jahr selbst teilgenommen und fand ihn sehr lehrreich
Sie studieren gerade berufsbegleitend Wirtschaftsingenieurswesen.
Warum haben Sie gerade dieses Studium gewählt?
Anessa Katjazovic: In den letzten zwei Jahren hatte ich die Gelegenheit, im Bereich Projektmanagement tätig zu sein, was mir viele Einblicke in wirtschaftliche Aspekte verschaffte. Das hat mir gut gefallen, und ich habe festgestellt, dass die Kombination von Wirtschaft und Technik viele spannende berufliche Möglichkeiten eröffnet.