Am 5. November fand im Apothekertrakt von Schloss Schönbrunn in Wien die fünfte invest.austria conference statt. Rund 500 Teilnehmer*innen aus 21 Ländern – Investor*innen, Fondsmanager*innen, Business Angels, Start-ups sowie politische Entscheidungsträger*innen – nutzten das vielseitige Programm mit Panels, Workshops, Pitch-Sessions und über 150 organisierten Meetings für intensives Networking und um über die aktuellen Herausforderungen und Chancen des europäischen Kapitalmarkts zu diskutieren.
Bereits in der Eröffnung zeigte sich, dass die Konferenz nicht nur Fachleute zusammenbringt, sondern auch den Schulterschluss zwischen Politik und privatem Kapital fördern möchte. Daniela Haunstein, Geschäftsführerin von invest.austria, unterstrich die Dringlichkeit von Aktion und Zusammenarbeit: „Der globale Wettbewerb wird härter, Kapital fließt schneller, als Politik reagieren kann, und das geopolitische Umfeld wird instabiler. Europa darf keine Zeit verlieren. Wenn wir jetzt nicht handeln, werden andere den Takt vorgeben.“ Bundeskanzler Christian Stocker richtete per Videobotschaft einen deutlichen Appell an das Publikum: Staatliche Investitionen allein reichen nicht aus, um Innovation und Wettbewerbsfähigkeit voranzutreiben. „Wir brauchen privates Kapital, das Zukunft finanziert“, so Stocker.
Dachfonds als zentrales Thema
Ein Schwerpunkt des Programms war der neue österreichische Dachfonds – ein Kapitalinstrument, das institutionelle Anleger*innen stärker im Risikokapitalmarkt verankern soll, um mehr Wachstumskapital für heimische Unternehmen bereitzustellen. In einem Panel diskutierten Regina Hodits (Angelini Ventures), Oliver Holle (Speedinvest), Uli Grabenwarter (European Investment Fund) und Jörg Goschin (KfW Capital) über die Erfolgsfaktoren dieses Modells zur Mobilisierung von Kapital und das Potenzial Österreichs. „Wenn wir (SpeedInvest) mehr Kapital von Pensions- und Versicherungsfonds aus England, Italien und Frankreich erhalten als aus Österreich, läuft etwas schief. Österreich hat enormes Potenzial, wir müssen es nur endlich ausschöpfen“, so Oliver Holle. Einigkeit bestand über drei entscheidenden Faktoren: eine klare Governance-Struktur, professionelles Management und internationale Expertise sind entscheidend.
Neben Kapitalmarktthemen setzten weitere Panels inhaltliche Akzente – insbesondere zu Künstlicher Intelligenz, Defence-Tech und globalen Investmentstrategien. Es herrschte Einigkeit darüber, dass Europa in der aktuellen Lage nicht nur Kapital, sondern auch Geschwindigkeit, Innovationskraft und Mut brauche, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Parallel dazu präsentierten mehr als 20 Start-ups aus den Bereichen KI, Defence und Deeptech ihre Projekte auf der Pitch-Bühne und erhielten unmittelbares Feedback aus der Investor*innen-Community.
Niki Futter, Präsident von invest.austria, zieht ein positives Fazit. Der Erfolg der Konferenz zeige, was mittlerweile ins allgemeine Bewusstsein gedrungen sei: „Politik, Innovation und Kapital müssen zusammenkommen und gemeinsam an Lösungen arbeiten, um den wirtschaftlichen Stillstand zu überwinden. Die Energie, die hier spürbar ist, die klugen Impulse aus den Sessions und die Weckrufe globaler Investor*innen verdeutlichen: Wir müssen jetzt handeln.“
Über invest.austria:
invest.austria ist Österreichs führendes Netzwerk für Investor*innen am vorbörslichen Kapitalmarkt. Der Non-Profit-Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, Innovationen österreichweit zu unterstützen – durch die Förderung und Professionalisierung der Business Angels, sowie der Venture Capital- und Private Equity-Gesellschaften. Zudem bietet invest.austria ihren Mitgliedern vor allem Sichtbarkeit und Vernetzung.