Sie sind ein eingespieltes Team, das mit Mut und Leidenschaft seinen eigenen Weg gefunden hat. Nachdem sowohl Illy Hoyos als auch Lieschen Saint Julien-Wallsee ihre wahre berufliche Erfüllung lange gesucht hatten, wagten sie den Schritt in die Selbstständigkeit. Dabei setzten sie nicht nur auf ihre natürlichen Talente im Umgang mit Menschen, sondern auch auf das Vertrauen in ihre eigenen Stärken. Im Interview sprechen sie über prägende Momente, den Einfluss ihrer Familien und die Herausforderung, zwischen Karriere und Familie die richtige Balance zu finden. Gleichzeitig verraten sie, warum Netzwerke für sie der Schlüssel zu langfristigem Erfolg sind – und was sie heute anders machen würden.
Was war für der größte Gamechanging-Moment in Eurer Karriere?
Saint Julien: Für mich war der größte Gamechanger, als ich erkannt habe, dass ich in meinem früheren Job zwar viel geleistet habe, aber nicht wirklich glücklich war. Lange habe ich mich gefragt, ob ich jemals etwas finden würde, das wirklich meine Leidenschaft ist. Der Wendepunkt kam, als Illy und ich uns kennengelernt haben und angefangen haben, gemeinsam Projekte umzusetzen. Plötzlich hat alles Sinn gemacht, und ich wusste, dass ich das Richtige gefunden hatte.
Hoyos: Bei mir war es ähnlich. Ich hatte eine klare Vorstellung davon, wie meine Arbeit aussehen sollte, aber es war immer mühsam, mich in diesem Rahmen zu bewegen. Als wir dann mit Events und PR begonnen haben, hat sich alles plötzlich natürlich angefühlt. Es war, als ob ich etwas gefunden hätte, das tief in mir steckt.
Was hat euch den größten Boost für eure Karriere gegeben?
Saint-Julien: Der Zuspruch von außen war unglaublich wichtig. Viele haben uns gesagt, wie gut wir darin sind, Menschen zu verbinden, Netzwerke aufzubauen und Events zu gestalten. Das hat uns bestätigt, dass wir unsere Stärken richtig einsetzen.
Hoyos: Ein weiterer großer Boost war die Entscheidung, nach der Geburt der Kinder neu zu denken. Die Zeit, die wir nicht mit unseren Familien verbringen, sollte sinnvoll genutzt sein. Das hat mich motiviert, etwas zu tun, das mich erfüllt – und glücklicherweise haben wir Beide genau das gefunden.
Welche Rahmenbedingungen sind aus eurer Sicht notwendig, damit Frauen ähnliche Wege einschlagen können?
Saint-Julien: Eine große Herausforderung ist die finanzielle Sicherheit. Wir hatten das Glück, durch die Berufe unserer Partner ein Backup zu haben, das uns den Einstieg erleichtert hat. Ohne das ist der Druck, sofort finanziell erfolgreich zu sein, natürlich viel größer.
Hoyos: Wichtig ist auch, dass Frauen den Mut haben, sich zu zeigen. Man muss aktiv auf Menschen zugehen, Kontakte knüpfen und manchmal auch bereit sein, mit 40 noch mal bei null anzufangen oder eine neue Ausbildung zu machen. Niemand kommt mit einem Jobangebot zu dir – du musst es selbst in die Hand nehmen.
Gibt es etwas, bei dem ihr denkt: „Hätte ich das bloß früher gewusst?“
Saint-Julien: Wenn ich doch früher ein professionelles Coaching oder eine fundierte Berufsberatung in Anspruch genommen hätte, die meine Stärken noch deutlicher herausgearbeitet und mir gezeigt hätten, was wirklich zu mir passt, oder mich intensiver mit anderen ausgetauscht hätte, um aus ihren Erfahrungen zu schöpfen – vielleicht hätte ich meinen Weg dann schneller, gezielter und mit noch mehr Klarheit gefunden.
Hoyos: Bei mir war es ähnlich. Es war klar das man Wirtschaft studiert – egal ob es einen interessiert hat. Man soll einen soliden Job haben mit guten Karrieremöglichkeiten und gutem Gehalt. Es wäre wichtig gewesen auch als junger Mensch zu hören: „Was macht Dich glücklich?“ Aber vielleicht braucht es auch seine Zeit um seinen eigenen Weg zu finden und dabei ist es auch in Ordnung verschiedenes auszuprobieren. Ich denke der Weg bis zu meinem heutigen Job war ein wichtiger um zu reifen.
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