Firmen, deren Geschäftsleitungen ausschließlich mit Männern besetzt sind, nehmen hin, dass ihnen Gewinne größeren Umfangs entgehen. Zu diesen Schluss kommt eine Untersuchung der größten börsennotierten Unternehmen Großbritanniens.
Firmen, deren Geschäftsleitungen zu einem Drittel mit Frauen besetzt sind, sind im Durchschnitt um das Zehnfache profitabler als Firmen, deren Führungsebenen nur aus Männern besteht. Zu diesem Schluss kam das englische Beratungsunternehmen The Pipeline, das sich auf die Themen Gender und Diversity spezialisiert hat. Untersucht wurden Unternehmen, die im FTSE 350 Index gelistet sind. »Es kann keine gute Erklärung für die massive Unterrepräsentation von Frauen an der Spitze der britischen Wirtschaft geben – also muss sich das ändern«, schreibt die ehemalige Premierministerin Theresa May im Vorwort zum Bericht. Unternehmen, die das nicht tun, »werden entdecken, dass sie nicht die Talente rekrutieren können, die sie für ihren Erfolg benötigen«.
Was das Thema Gender Equality angeht, stehen in Großbritannien derzeit alle Zeichen auf Stagnation. Momentan gibt es es in den Geschäftsführungen der FTSE 100-Unternehmen mehr CEOs mit dem Namen Peter als weibliche Führungskräfte. Auch das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen hat sich im letzten Jahr vergrößert. Insgesamt gibt es zum aktuellen Zeitpunkt nur 13 weibliche CEOs in den 350 größten britischen Unternehmen. Eines von sieben FTSE 350-Unternehmen hat keine Frau in der Geschäftsführung. Ein alarmierendes Zeichen, das Theresa May in ihrem Vorwort zu folgendem Appell animiert: »Jeder einzelne männliche CEO, der sich an seinem Vorstandstisch umsieht und dort hauptsächlich die Gesichter von Männern sieht, muss sich fragen, was er tut, um sein Unternehmen zu einem zu machen, in das seine Tochter oder Enkelin einsteigen kann.«