Erfolgsstory. Der gemeinnützige Verein Generation CEO hat weitere 19 Top-Managerinnen aufgenommen. Vorgestellt wurden sie zum Jahresevent, für das in diesem Jahr Accenture verantwortlich zeichnete.
Als der Personalberater Heiner Thorborg vor 12 Jahren das Frauennetzwerk »Generation CEO« gegründet hat, sorgte das in der Wirtschaftswelt noch für den ein oder anderen Lacher. Wer braucht denn schon eine Initiative, die Frauen in Führungspositionen bringt und unterstützt? Aber wer zuletzt lacht, lacht eben doch nicht immer am besten. Das Netzwerk steht mittlerweile nämlich richtig stark da.
Kurz nach seinem 75. Geburtstag hat Thorborg das Netzwerk nun in die Unabhängigkeit entlassen und die gemeinnützige GmbH wurde in einen Verein überführt. Rund 200 Top-Führungsfrauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gehören dem Verein aktuell an. 80 dieser Top-Managerinnen sitzen in einem Vorstand, 30 stehen als CEO an der Spitze eines Unternehmens. Das Netzwerk kommt zudem insgesamt auf 123 Mandate in Aufsichts- und Verwaltungsräten. In 14 Fällen steht ein Mitglied sogar an der Spitze eines solchen Gremiums.
Über mangelndes Interesse muss sich der frisch gegründete Verein wohl auch in Zukunft nicht beklagen. Zwischen 50 und 100 Bewerbungen landen alljährlich im Vereinssekretariat, wobei sich der Verein immer jeweils ein Jahr Zeit nimmt, um geeignete Kandidatinnen auszuwählen. Im heurigen Jahr hat Generation CEO weitere 19 Top-Managerinnen aufgenommen, die beim großen Jahresevent, organisiert von Accenture, vorgestellt wurden.
Doch nicht nur beim Verein, sondern auch in der deutschen Wirtschaft tut sich etwas: Rekordverdächtig viele Wechsel haben im vergangenen Jahr zu mehr neuen Frauen als sonst in den Vorständen der 160 deutschen Börsenunternehmen geführt. Es findet also Bewegung statt, allerdings bei immer noch sehr niedrigem Wellengang. Immer noch sind 90 Prozent der Vorstandsmitglieder Männer und nur 9,3 Prozent sind Frauen. Wenn sich die Entwicklung in diesem Tempo fortsetzt, werden erst in 22 Jahren die Vorstände paritätisch besetzt sein, so kann es im AllBright-Bericht 2019 nachgelesen werden. Netzwerke und Vereine wie Generation CEO, die vor rund 15 Jahren noch belächelt wurden, die Wichtigkeit dieser Entwicklung aber vorhergesagt haben, werden aber auch in Zukunft noch sehr viel dazu beitragen, dass sich diese Zahl sukzessive nach oben schraubt. Die Einstellung, die das möglich macht, bringt Catrin Hinkel, Vorsitzende des neuen Vereins und Geschäftsführerin Medien und Technologie von Accenture, folgendermaßen auf den Punkt: »Mit Gen CEO wollen wir noch deutlicher als bislang in der Öffentlichkeit zeigen, wie und dass Karrieren im Topmanagement für Frauen möglich sind.«