Wie entstand die Idee für Hermone?
Vilsecker: Die Idee für Hermone entstand aus einem Research für ein Menopause – Produkt. Dabei wurde mir klar, dass ich wenig Ahnung über den konkreten Ablauf des Zyklus und Hormone hatte. Wie sich rasch herausstellte, ging es vielen meiner Freund:innen ähnlich – so entstand die Idee hier etwas nachhaltig bewegen und verändern zu wollen.
Wer befindet sich im Gründerteam und wie haben Sie sich kennengelernt?
Vilsecker: Wir sind drei Gründer:innen – Philippa Zorn, Thomas Miksits-Dioso und ich. Tom und ich haben bereits viele Jahre bei all i need., einem österreichischen Getränke-Startup, das erfolgreich an die Capri Sun Group verkauft wurde, zusammengearbeitet. Und Philippa und ich haben uns vor mittlerweile fast 15 Jahren bei einem Praktikum in Berlin kennen und schätzen gelernt
Wie funktioniert das Geschäftsmodell und wo findet man die App?
Vilsecker: Unsere App ist derzeit noch in der Beta-Testphase. Hierzu kann man sich über unsere Website www.hermone.health jederzeit anmelden. Aber es steht auch der Launch bevor: wir sind ab 1.3.2023 in allen gängigen App-Stores erhältlich und konzentrieren uns in den ersten Monaten ganz auf das Onboarding möglichst vieler Nutzer:innen, die ihren Hormonzyklus mit uns besser kennenlernen und verbessern möchten. Besonderes Augenmerk legen wir dabei mit der GenZ auf eine bewusst junge Zielgruppe.
Sie werben damit, dass Hermone damit helfen kann den Zyklus einer Frau zur Superpower zu machen. Wie?
Vilsecker: In dem wir es schaffen, dass unser Zyklus nicht mehr gegen, sondern für uns arbeitet. Das bedeutet zu verstehen, was der Zyklus überhaupt ist und aus welchen Phasen und hormonellen Veränderungen er besteht und zu lernen, in seinen Körper hineinzuhören und Symptome sowie positive Phasen des Zyklus wahrnehmen zu können. Jede einzelne Phase kann aktiv für die eigenen Ziele genutzt werden. Ganz wichtig ist, das bisher Gelernte zu vergessen: Menstruationssymptome sind nicht normal und definitiv nichts, was man ertragen muss, sondern wo man als mündige Patient:in die nötige Hilfe erhalten soll.
Was sind aktuell Ihre größten Herausforderungen am Markt? Wo sehen Sie Ihre größten Chancen?
Vilsecker: Die größte Herausforderung im Moment ist, dass die Start-up- und Venture Capital-Branche derzeit vor vielen wirtschaftlichen Herausforderungen steht. Wir sind als Unternehmen zum Glück gut finanziert und gehen sehr sorgsam mit den Mitteln um, suchen aber für den Launch und das erste Jahr am Markt derzeit noch nach weiteren Investor:innen.
Symptome sind die Kommunikation des Körpers, ihm mehr Aufmerksamkeit zu schenken oder Problem zu signalisieren. Diese Kommunikation ernst zu nehmen, sehen wir als große Chance, um das körperliche und emotionale Wohlbefinden von Menstruierenden nachhaltig zu verbessern.
Was ist der USP von Hermone?
Vilsecker: Hermone ist die erste ganzheitliche App für den weiblichen Hormonzyklus und nicht nur für Eisprung, Verhütung oder Schwangerschaft. Der weibliche Hormonzyklus kann, wenn man ihn richtig kennenlernt, auch sehr viele positive Effekte mit sich bringen. Ein steigender Östrogenspiegel führt etwa oftmals zu mehr Selbstbewusstsein und Kreativität und das kann man super nutzen, wenn man davon weiß.
Darüberhinaus bildet Hermone auch alle gängigen Features eines Periodentrackers ab bietet tägliche Auswertungen von eigenen Beobachtungen im Tracking. Als erste App überhaupt gibt es eine Heads-Up-Funktion. Wir können – sobald genug Daten vorhanden sind – den Folgezyklus im emotionalen und physischen Bereich sehr genau voraussagen.
Wie möchten Sie Hermone weiter bekannt machen?
Vilsecker: Durch inhaltsstarke Kommunikation, wie etwa der mutigen Ansprache von Tabuthemen. Wir sprachen bisher nicht offen über unseren Zyklus. Auch in den Medien ist das Thema unterrepräsentiert, umso schöner, dass wir auch hier die Chance haben, zu verändern. Weiters möchten wir durch zielgruppengerechte Kanäle bekannt werden und mit jungen Menschen auf Tik Tok, Discord und Co. kommunizieren, für die breite Masse ist sicherlich immer noch Instagram sehr relevant.
Wo sehen Sie HERMONE in zehn Jahren?
Vilsecker: Ich sehe Hermone als Marktführer im Bereich weiblicher Hormonzyklus & Zyklus-Tracking-Apps. Und als erste, sichere und ermutigende Anlaufstelle für junge Menschen rund um die erste Periode.
Lucia Vilsecker:
Mein(e) Beruf(ung) in drei Sätzen:
Innovative Produkte entwickeln und ein Gesicht geben.
Dynamische Projekte von Start-Ups unterstützen.
Ideen verwirklichen und neue Unternehmen aufbauen.
Meine Superkraft ist …
Die Kombination aus hoher Kreativität und analytischem Denken.
Wenn ich mir eine Innovation herbeisehnen dürfte wäre das …
Die vollständige Gleichberechtigung der Geschlechter. Die besten Innovationen sind jene, die die größten Probleme für möglichst viele Menschen lösen. Hier sprechen wir von 50 Prozent der Weltbevölkerung.
Inspiration und Kraft hole ich mir …
beim Lesen, einer Tasse Tee und in der Natur mit der Familie.
3 Tipps für eine erfolgreiche Gründung …
Richtig groß denken, Ärmel hochkrempeln und klein anfangen.