StartBusinessKarriere„Frauen brauchen eine Bühne“

„Frauen brauchen eine Bühne“

Die Schwestern Patricia Zupan-Eugster und Verena Eugster sind die Gründerinnen des Female Future Festivals. Wir haben mit ihnen über die diesjährigen Highlights, die Bedeutung von Role Models und den Weg zu mehr Führungspositionen für Frauen gesprochen.

Heuer findet das Female Future Festival wieder in Wien, München, Zürich und am Bodensee statt. Was erwartet die Besucherinnen?

Patricia Zupan-Eugster: Dieses Jahr steht mit dem Motto „BEcome a Leader“ das Thema Führung im Mittelpunkt. Wir haben in den letzten Jahren viel Empowerment gemacht, jetzt geht es um den nächsten Schritt: Wie funktioniert Führung und wie kommen wir in Führungspositionen – also dorthin, wo Entscheidungen getroffen werden? Es geht also um verschiedene Leadership Tools, um Selbstführung und verschiedene Führungsmodelle.

Verena Eugster: Wir haben wieder ein volles Programm und Top-Speakerinnen. In München etwa Weleda-CEO Tina Müller und ooia-Gründerin Kati Ernst, in Wien zum Beispiel Neni-Gründerin Haya Molcho und in Zürich ist Sara Nuru dabei.

Sie haben das Festival 2019 selbst gegründet. Wie kam es dazu?

Patricia Zupan-Eugster: Verena hatte damals Schwierigkeiten, eine Mentorin zu finden. Und ich war in der Zeit auf einer Wirtschaftsveranstaltung, wo gerade einmal 20 Frauen waren. Wir haben uns dann gefragt: Wo sind denn die Frauen in Führungspositionen? Sind die nicht sichtbar oder gibt es sie nicht? Wir haben dann gesagt: Die, die es bereits gibt, brauchen eine Bühne!

Verena Eugster: Wir haben uns außerdem gefragt: Wie schaffen wir es, dass es mehr Frauen nach oben schaffen? Und da sind zum einen eben Role Models extrem wichtig, an denen man sich orientieren kann. Man braucht aber auch ein Umfeld, das einen stärkt – also ein Netzwerk. Und jemandem, der einem den nötigen Schubser gibt. All das wollen wir mit dem Female Future Festival bieten.

Stichwort Führungspositionen: Machen da auch Frauenquoten Sinn?

Verena Eugster: Die Quote ist richtig, aber sie allein greift zu kurz. Wir kommen ja aus dem Sport und haben Frauenläufe veranstaltet. Da haben wir gesehen: Wenn viele Frauen laufen, entwickeln sich die Spitzenläuferinnen ganz natürlich da heraus. Einige haben bei unserem Bodensee-Frauenlauf begonnen und wurden Staatsmeisterinnen im Halbmarathon oder Berglauf. Es braucht beides: Die Quote, aber auch das Empowerment für die breite Masse.

Sie haben sich selbst erfolgreich selbstständig gemacht. Was braucht es, um sein Potential auszuschöpfen?

Patricia Zupan-Eugster: Es gibt ja den berühmten Spruch: „Wenn du willst, dass über etwas gesprochen wird, dann frag einen Mann. Wenn du willst, dass etwas gemacht wird, frag eine Frau.“ Verallgemeinerungen sind immer schwierig, aber ich glaube Frauen sind gute Umsetzerinnen. Aber wie schaffen wir es, unsere Ideen und Lösungen noch größer und ambitionierter zu denken – und dann umzusetzen. Wie führe ich mich selbst, wie führe ich meine Teams? Und wie schaffen wir es noch mehr Frauen an die Entscheidungstische zu bekommen? Die Antworten dazu geben uns viele verschiedene Keynote auf den Female Future Festivals und natürlich auch das Female Future Netzwerk untereinander.

 

FotomaterialTetyana Pirker

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