Deshalb werden frühe Fotografien von Julia Margaret Cameron, Lázló Moholy-Nagy, Robert Adamson, Alfred Stieglitz, Man Ray, Dorothea Lange oder André Kertész noch heute auf dem Kunstmarkt mit hohen Preisen gehandelt.
Worin liegt der Unterschied dieser Abbildungen zu anderen, abertausenden, die über eine kurze private Aufmerksamkeit oder Verwendung in der Werbung nicht weiterleben? Was kann nur die Kunst? Die Welt in ihrer Tiefe begreifen und darstellen. Eine universelle Aussage über unser Menschsein treffen. Damit unterschiedlichste Generationen, Nationen und Zuordnungen berühren.
Manchmal verändert Kunst sogar ganz praktisch die politischen und sozialen Einstellungen und Bedingungen. Denken wir nur an ikonische Bilder wie die Sozialphotographie zur Kinderarbeitslosigkeit oder das Mädchen im Napalmqualm des Vietnamkriegs.
Das Fotomuseum Winterthur zeigt mit seinem Rückblick „…bedeutende Photographien der Vergessenheit entreissen“ einen Überblick aus 50 Jahren Archiv der Fotostiftung Schweiz. Und gleichzeitig Bilder des Schweizer Avantgarde-Künstlers Ernst. A Heiniger „Good Morning World“!“ Zum Jubiläum erscheinen auch zwei umfangreiche Publikationen – falls Sie nicht nach Winterthur reisen.
Mit begeisterten Grüßen
Ihre Eva Mueller
Abb. im Header: Plakate zur Ausstellung «Photographie der Schweiz um 1840 bis heute» Kunsthaus Zürich, 1974
Fotomuseum Winterthur