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eva muellers sunday artletter: Im Hotel

Wenns gar zu schlimm aussieht, häng ich schon mal ein Handtuch über die Bilder. Ich bin ja viel unterwegs. Prüfe dank Internet vorab genau die Zimmer. Und obwohl ich im punktgenauen Beurteilen von Ästhetik geübt bin, kann es auch mal passieren, dass mich etwas erwischt, das so im Netz nicht zu sehen war. Hoteliers in gutem Glauben als Kunst eingekauft hatten. Sich leider als gruselig herausstellt.

Letzte Woche interviewte mich Susanne Kippenberger, Redakteurin für „Der Tagesspiegel“, wohltuend kunsterfahrene Autorin von etlichen Büchern und Schwester des Künstlers Martin Kippenberger, zum Thema Kunst im Hotel. Bei Interesse: Den Link zum Artikel finden Sie im Anhang.*

Natürlich gibt es einige Regeln: Kein Bild über dem Bett. Bilder nicht zu hoch hängen. Robustheit und Pflegeminimierung berücksichtigen. Vierpunkt Aufhängung, damit die Kunst nicht geklaut werden kann.

Aber darüber hinaus muss man eben beurteilen können, ob Kunst wirklich Kunst ist. Es reicht jedenfalls nicht, wenn sich die Farbe des Sofas im Bild wiederholt. Oder einzelne Künstler*innen Zimmer üppigst ausmalen und gestalten. So, dass Gäste gar keinen Ausweg mehr finden können, um den Werken auszuweichen. Ein Handtuch zum abdecken würde da nicht mehr genügen.

Positive Beispiel gibt es aber auch. Mit engagierten Hotelbetreiber*innen, die sich auf diesem Gebiet weniger selbst verwirklichen wollen, weil sie ihre wahre Expertise kennen. Beratungsfreudige Boutique Hotels, die dann mit einem ganz besonderen Ambiente punkten können – auch mit kleinem Budget.

Nur gute Kunst macht glücklich!

In diesem Sinne einen herzlichen Gruß

Ihre Eva Mueller

* https://www.kunstberatung.de/wp-content/uploads/emkb_-DerTagesspiegel_Kunst-im-Hotel.pdf

Abb. im Header: Gemälde vom Gerhard Riessbeck im Tagungshaus „DenkArt“ Schindlerhof Nürnberg

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