Wir brauchen Pioniergeist, Weitsicht und Resilienz, sollten nie die strategische Planung außer Acht lassen und dabei aber immer agil genug sein, um uns schnell und wirkungsvoll an die sich laufend ändernden Rahmenbedingungen anpassen zu können. Und, da sind sich Expert*innen einig, brauchen wir vor allem eines: das richtige Netzwerk.
Gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten sind der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung innerhalb eines Netzwerks unerlässlich. Frauen* netzwerken anders Interessanterweise gibt es laut neuester Studien genau hier einen deutlichen Unterschied zwischen Männern* und Frauen*, nämlich in der Art der Vernetzung. In der Regel vernetzen sich Männer* mit einem klaren Ziel vor Augen und fühlen sich wohler, wenn sie direkt nach dem fragen, was sie wollen. Sie sind eher auf kurzfristige Lösungen konzentriert und netzwerken idealerweise mit Menschen, die wiederum viele Kontakte zu unterschiedlichen Personengruppen haben.
Gemeinsam sind wir stärker. Gerade, weil Frauen* nicht selten in ihrem beruflichen Umfeld auch mit (unternehmens-) kulturellen und politischen Hürden oder kognitiver Voreingenommenheit konfrontiert sind – vor allem dann, wenn es um intellektuelle Fähigkeiten geht, ist ein zweites Netzwerk, das von gegenseitigem Vertrauen, Respekt und Freundschaft geprägt ist, für weibliche Karrieren so wichtig. Ein wunderbares Beispiel dafür ist das Female Leaders Netzwerk (FLN) an der WU Executive Academy. Die Idee dahinter ist denkbar einfach: In regelmäßigen – Corona-bedingt mittlerweile virtuellen – Treffen unterstützen die Mitglieder sich gegenseitig in Karrierefragen und tauschen sich über jene Herausforderungen aus, mit denen insbesondere weibliche Führungskräfte auf dem Weg zu oder in Führungspositionen konfrontiert sind.
Das Tolle an diesem Netzwerk ist, dass sich Gleichgesinnte treffen, gegenseitig motivieren und füreinander als Vorbilder fungieren. Alle Aktivitäten im FLN sind darauf ausgelegt, nicht nur aktuelle Trends und Herausforderungen zu thematisieren, sondern auch individuelle Interessen abzufragen und diese wiederum in die Events mit einfließen zu lassen. Auf einen weitverbreiteten Fehler, der bei vielen Netzwerkevents gemacht wird, achten wir bei unseren Treffen ganz besonders: Wir versuchen nach Möglichkeit nicht nur mit jenen Mitgliedern zu plaudern, die wir bereits kennen, sondern neue Leute ausfindig zu machen, die für eine Person und deren Vorhaben oder deren Unternehmen spannend sein könnten. Denn: Wir alle stecken in unserer Karriere einmal fest – genau dann auf die richtigen Freunde und das richtige (Frauen*-) Netzwerk setzen zu können, ist unbezahlbar. Probieren Sie es doch selbst einmal aus, Sie werden überrascht sein…
Frauen* hingegen neigen dazu, kleinere, intensivere Netzwerke zu bilden, die auf Vertrauen basieren und sich mehr auf den Aufbau langfristiger persönlicher Beziehungen oder Freundschaften konzentrieren: ein innerer Kreis von Gleichgesinnten, die sich sehr nahestehen und einander als Mentor*innen zur Seite stehen.
Zur Person: Ozlem Sensin ist im CEE Retail Network Management bei der Sberbank Europe, Gründungsmitglied des Female Leaders Netzwerk der WU Executive Academy und Global Executive MBA Alumna.