Barbara Lischka: Warum Emotionale Intelligenz jetzt zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil wird
In einer Welt, in der technologische Innovationen und globale wirtschaftliche Krisen die Unternehmenslandschaft prägen, gewinnt eine soziale Fähigkeit zunehmend an Bedeutung: die emotionale Intelligenz von Führungskräften. Gerade im Zeitalter stark veränderter Arbeitsbedingungen, hybrider Teams und wachsender Diversität zeigt sich: Emotionale Intelligenz ist kein „Nice to have“, sondern ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil. Sie hat praktische Implikationen für das HR-Management und die Organisationsentwicklung eines Unternehmens. Und: Sie ist trainierbar – etwa im akademischen Lehrgang MSc Arbeits-, Organisationspsychologie & HR Management.
Wieso spreche ich in meiner Rolle als Führungskraft einer Hochschule von emotionaler Intelligenz? Einerseits aus meiner eigenen, reflexiven Führungsarbeit, andererseits aus der generellen Bedeutung von emotionaler Intelligenz. Führungskräfte, die emotional intelligent agieren, schaffen Vertrauen und treffen bessere Entscheidungen. Sie erkennen emotionale Dynamiken im Team, wissen diese konstruktiv zu lenken und steigern nachweislich Leistung und Bindung im Team. Emotionale Intelligenz wird daher zunehmend als Schlüsselfaktor für beruflichen Erfolg, Führungskompetenz und organisationale Wirksamkeit betrachtet.

Sigrid Lehner: Das „Social Brain“ – der neurologische Kompass für Leadership
Unser Gehirn ist darauf programmiert, soziale Verbindungen zu schaffen und zu erhalten. Das „Social Brain“ – ein Netzwerk aus verschiedenen Hirnregionen – steuert, wie wir Emotionen verarbeiten, Empathie entwickeln und in komplexen sozialen Situationen navigieren. Als Arbeits- und Organisationspsychologin sowie Leadership-Mentorin für weibliche Führungskräfte erlebe ich täglich, wie das Verständnis des „Social Brain“ unser Leadership revolutioniert. Emotional intelligente Führungskräfte steigern die Produktivität ihrer Teams um bis zu 25 Prozent, fördern Innovation um 40 Prozent und senken die Fluktuation erheblich. Besonders weibliche Leader*innen mit „Social Brain“-Kompetenz schaffen nachhaltigen Wandel, da sie wissen, dass Veränderung durch emotionale Resonanz und Vertrauen entsteht – nicht durch Anweisungen. Im Lehrgang „People Management and Transformation“ am Executive Education Center der FH des BFI Wien erarbeiten sich die Studierenden Wissen über Neuroleadership, emotionale Intelligenz und systemisches Führen – und trainieren diese in realen Führungssituationen, Change-Projekten und diversen Teams. Die Absolvent*innen führen empathischer, moderieren Konflikte konstruktiv und wirken als Multiplikatoren für nachhaltige Transformation. Sie werden zu Impulsgeber*innen einer Wirtschaft, die Diversity, Umwelt, soziale Belange und nachhaltige Innovation als Treiber begreift.