StartBusinessKarriere„Der Talentpool von weiblichen Techies wächst“

„Der Talentpool von weiblichen Techies wächst“

Female Power in der Energiewirtschaft: Florentine Gruber aus der „VERBUND Corporate Innovation & New Business“-Abteilung freut sich über innovative Frauen in ihrer Branche.

Welcher Berufsweg hat Sie zu VERBUND geführt und warum haben Sie sich für eine Karriere in der Energiewirtschaft entschieden?

Florentine Gruber: Ich habe meine Karriere bei VERBUND bereits während meines Masterstudiums „Strategy, Innovation and Management Control (SIMC)“ gestartet. Durch die Kooperation von VERBUND mit dem „Energy & Strategy Think Tank“ der Wirtschaftsuniversität Wien habe ich die Möglichkeit erhalten, das Unternehmen im Zuge eines Praktikums näher kennenzulernen. Zwei Aspekte waren bei meiner Berufswahl von hoher Relevanz: ein positiver Impact auf Umwelt und Gesellschaft und ein dynamisches, abwechslungsreiches Arbeitsumfeld. Und genau das habe ich in der Energiewirtschaft gefunden. Denn kaum eine andere Branche befindet sich in einem so grundlegenden Wandel.

Warum ist es wichtig, dass Positionen in technischen Bereichen stärker weiblich besetzt werden? Welchen Impact haben Frauen auf Innovationen?

Florentine Gruber: Um die komplexen Herausforderungen unserer Zeit wie etwa die der Energietransformation zu meistern, benötigt es Fachpersonal – insbesondere mit Tech-Background. Wenn wir einen Blick auf die Zahlen werfen, ist zwar ein positiver Trend beim Anteil der Hochschulabsolventinnen in MINT-Fachrichtungen in Österreich zu erkennen, dennoch belegen wir im EU-Vergleich eher einen der hinteren Plätze. Ein Mittel, um diesem Trend entgegenzuwirken, ist, Vorbilder für junge Mädchen zu schaffen, um traditionelle Vorurteile zu überwinden. Innovation lebt von kreativen, neuen Denkweisen. Durch ein heterogenes Team können neue Ideen und Lösungsansätze entwickelt werden. In meinem beruflichen Umfeld erlebe ich tagtäglich, dass Frauen andere Perspektive einbringen, die für Lösungsfindungen und Innovationen von enorm großer Bedeutung sind.

Welche Zukunftstrends sehen Sie in Ihrer Branche?

Florentine Gruber: Die Energietransformation benötigt qualifiziertes Personal. Wir haben bereits einen Fachkräftemangel in Österreich, Tendenz steigend. Der Fachkräftemangel kann zu einem Hemmschuh der Energietransformation werden. Eine Strategie zur Talent-Gewinnung ist die Förderung von Frauen – denn hier ist viel ungenutztes Potenzial zu finden. Der Frauenanteil in der österreichischen Energiebranche liegt nämlich nur bei 24 Prozent*. Erfreulich: Der Talentpool von weiblichen Techies für Unternehmen wächst – wenn auch nur langsam. Im Unternehmenskontext ist zudem erkennbar, dass vermehrt unternehmerische Initiativen, wie etwa Kulturtransformationsprogramme oder flexible Arbeit, ermöglicht werden, um einen attraktiveren Arbeitsplatz für Frauen zu schaffen. Persönlich kann ich jedes Mädchen und jede Frau ermutigen, einen Beruf im Tech-Bereich zu wählen. Es gibt so viele aufregende Möglichkeiten und immer etwas Neues zu lernen und zu entdecken. Es lohnt sich, Stereotypen abzulegen und in die Welt der Technologie einzutauchen.

*Quelle: Der Weg ist klar, das Ziel noch weit weg – Klima- und Energiefonds  (klimafonds.gv.at).

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