Sie haben „Heu&Gabel“ mitten in der ohnehin schon herausfordernden Corona-Zeit eröffnet. Wie kam es dazu?
Katharina Schinner-Krendl: Ich wollte etwas Sinnstiftendes schaffen und es genau nach meinen Vorstellungen umsetzen. Märkte waren für mich immer besondere Orte des Zusammenkommens. So kam es, dass aus meiner Überzeugung für regionale Bio-Landwirtschaft die Idee zu „Heu&Gabel“ entstand. Die Eröffnung während Corona war herausfordernd, aber das Konzept und die Finanzierung standen bereits fest – also haben wir es einfach durchgezogen.
Was zeichnet Ihren Stand „Heu&Gabel“ am Meidlinger Markt aus?
Katharina Schinner-Krendl: Für uns war von Anfang an klar: Wir wollten unverfälschte, qualitativ hochwertige Grundprodukte anbieten, die man im Supermarkt so nicht findet. Wir haben uns auf die Suche nach den besten regionalen Produzent:innen gemacht, uns deren Betriebe angesehen, den Umgang mit Tier und Boden geprüft und deren Produkte verkostet. Dadurch konnten wir ein einzigartiges Sortiment zusammenstellen.
Wie war es, die Finanzierung auf die Beine zu stellen?
Katharina Schinner-Krendl: Für uns war es entscheidend, einen Bankberater zu haben, der persönlich für uns da ist und dem wir vertrauen können.
Die Bawag hat uns schließlich das beste Angebot gemacht – ein Finanzierungspaket aus Kredit und Überziehungsrahmen.
Welche aktuellen Herausforderungen ergeben sich bei „Heu&Gabel“, insbesondere auch durch Ihren Nachhaltigkeitsanspruch?
Katharina Schinner-Krendl: Die Inflation hat alle getroffen. Gerade hochwertige Produkte werden weniger nachgefragt, einfach weil sie teurer sind. Unsere Produzent:innen bemühen sich, die Preise stabil zu halten, mit Effizienz und Einsatz von erneuerbarer Energie. Diese enge Bindung zu unseren Produzent:innen und Kund:innen zahlt sich in gesamtwirtschaftlich schwierigen Zeiten aus.
Gibt es etwas, was Sie anderen Gründerinnen als Tipp mitgeben können?
Katharina Schinner-Krendl: Am wichtigsten ist die Leidenschaft für die Sache. Auch wenn es einmal schwierig wird – nicht aufgeben! Oft braucht es nur eine Unterstützung: sei es von der Familie, von Freund:innen oder von der Bank. Wenn man rechtzeitig Hilfe sucht, lässt sich fast alles lösen. Außerdem sollte man immer am Konzept feilen und hinterfragen: Was läuft gut? Was nicht? Gleichzeitig muss man auch die Finanzen im Blick behalten.
Was sind ihre Ziele und Pläne für die Zukunft?
Katharina Schinner-Krendl: Wir wollen unseren Standort am Meidlinger Markt noch attraktiver gestalten: Mehr Begrünung, mehr Schattenplätze und zusätzliche Möglichkeiten für die Verkostung. Bei unserem Sortiment sind wir bereits sehr gut aufgestellt, aber die ein oder andere Anpassung wird es vielleicht noch geben. Sonst sind wir sehr glücklich mit der Zufriedenheit unserer Kund:innen. Das ist das Wichtigste, dass sie sich bei uns wohl fühlen.