Sie sind Gründerin eines Unternehmens, das sich mit der Erfassung und -Analyse von Umweltdaten beschäftigt. Wie sind Sie zu diesem Thema gekommen?
Ich bin Meteorologin und hatte immer schon großes Interesse an den Vorgängen in der Natur. Mein Co-Founder Marc Ostermann ist Geologe und beschäftigt sich seit langer Zeit mit verschiedenen Naturgefahren. Gerade in diesem Bereich treffen die beiden Disziplinen aufeinander. Mit Monitorius schaffen wir ein System, um Gemeinden, Behörden oder Infrastrukturbetreibern zu ermöglichen, besser mit der wachsenden Bedrohung durch Hangrutschungen, Muren oder Überflutungen umzugehen.
War es immer schon Ihr Wunsch, sich selbständig zu machen? Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?
Die Summe aus verschiedenen Gründen hat mich auf die Idee gebracht. Ich war über 15 Jahre in einem staatsnahen Betrieb und zunehmend von den starren Rahmenbedingungen und den geringen Entwicklungsmöglichkeiten frustriert. Irgendwann hat die Motivation einfach überwogen, meine Expertise in etwas Eigenes und Sinnstiftendes einzubringen.
Ihr Unternehmen wurde für das Förderprogramm aws Seedfinancing – Innovative Solutions ausgewählt. Können Sie kurz beschreiben, was das Innovative an JKMO Monitorius FlexCo ist?
Wir bieten eine Gesamtlösung: Hardware, Software und Services. Autonome Multi-Sensor-Netzwerke liefern viele verschiedene Daten in Echtzeit, unsere KI-gestützte Software analysiert sie und das intuitive Dashboard macht sie für jede:n verständlich. So schaffen wir eine Basis für fundierte Entscheidungen bis hin zu Frühwarnungen.
Wie stark ist heutzutage der Druck, mit einem Unternehmen innovativ zu sein? Und wie geht man am besten mit dieser Anforderung um?
Die größte Herausforderung besteht darin, einen wirklichen Bedarf zu erkennen. Durch unsere langjährige Tätigkeit in führenden österreichischen Institutionen konnten wir diesen Bedarf im Bereich Naturgefahren identifizieren. Wichtig ist es dann, die Einzigartigkeit und den Mehrwert der Lösung überzeugend kommunizieren zu können.
Welche Tipps würden Sie einer frischgebackenen Gründerin geben – einerseits für Finanzierung und Produktentwicklung, aber auch in persönlicher Hinsicht?
Die Produktentwicklung und das Feilen an der Idee liefen bei uns lange parallel zu unseren bisherigen Jobs. Einen kleinen Finanzpolster zu haben ist sicherlich kein Fehler. Persönlich gehört dazu der Glaube an sich und seine Idee, eine Portion Resilienz – und vor allem keine Angst vor Veränderung zu haben.