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Das war she.innovates 2025 in Wien: Wo Ideen zünden, Netzwerke wachsen und Frauen Zukunft schreiben

she.innovates meets MINTchanger:innen brachte bei A1 nicht nur Expertinnen aus MINT, Innovation, Leadership und Unternehmertum zusammen, sondern hielt auch das Versprechen, dass jede Teilnehmerin mit mindestens fünf neuen Kontakten nach Hause geht.

Auch in diesem Jahr bewies she.innovates einmal mehr, was passiert, wenn kluge Köpfe, mutige Ideen und ein gemeinsames Ziel aufeinandertreffen: Mehr Sichtbarkeit und mehr Wirkung für Frauen in MINT, Innovation, Leadership und Unternehmertum.

Unter dem Motto „she.innovates meets MINTchanger:innen“ versammelte sheconomy bei A1 in Wien ein starkes Netzwerk von Vordenkerinnen, Gestalterinnen und Entscheiderinnen.

Denn klar ist: In einer Welt, in der Technologie unsere Zukunft formt, braucht es mehr weibliche Stimmen an den Schalthebeln der Innovation. Dieses Event wollte nicht nur inspirieren, sondern Verbindungen zwischen Branchen, Disziplinen und Menschen schaffen.

Im Zentrum standen starke Stimmen wie Sonja Wallner (CFO A1 Group) und Silvia Angelo (Vorständin ÖBB-Infrastruktur), flankiert von einer Podiumsdiskussion, die Vielfalt als Innovationsmotor ins Rampenlicht stellte – sowie zwei Keynotes, die zeigten, wie Natur, Leadership und KI unsere Art zu denken und zu arbeiten verändern können. Durch den Abend führte sheconomy-Co-Founderin Michaela Ernst.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Zwar ist der Anteil weiblicher MINT-Studierender in Österreich von 15 % (2018) auf etwa 33 % gestiegen – doch nur ein Drittel dieser Absolventinnen arbeitet später auch im MINT-Bereich. Noch kritischer ist die Lage bei Start-ups: Lediglich 12 % des europäischen Venture Capitals gehen an weiblich gegründete Unternehmen.

Diese Diskrepanz war Ausgangspunkt für eine zentrale Botschaft von Sonja Wallner: Sichtbarkeit und Vernetzung sind entscheidend. Auch an diesem Abend: Denn jede Teilnehmerin sollte mindestens fünf neue Kontakte knüpfen – ein klares Ziel, das auch Veranstaltungsmitgründer Hermann Sporer unterstützte: „Diversität und neue Perspektiven sind kein Nice-to-have, sondern wirtschaftlicher Erfolgsfaktor.“

Innovation zwischen Kundenorientierung und finanzieller Verantwortung

Silvia Angelo betonte, dass Innovation häufig von außen kommt – vom Markt, von Kund*innen, von gesellschaftlichen Anforderungen. Die Digitalisierung sei bei der ÖBB essenziell, um Kapazitätsgrenzen der Infrastruktur zu überwinden. Gleichzeitig fordert das hohe Sicherheitsniveau Vorsicht und Verantwortung in der Innovationsplanung.

Sonja Wallner unterstrich: „Innovation braucht Neugier und Mut, aber auch ein sicheres Umfeld für Experimente.“ Krisen erzeugen häufig Innovationsdruck – aber ohne professionelles Risikomanagement kann dieser schnell zur Gefahr werden. Ihre Devise: Klare Budgets, Zwischenschritte und regelmäßige Reviews.

Großprojekte, Planungshorizonte und technologische Entwicklungen

Angelo sprach über die Herausforderungen bei Generationenprojekten wie dem Semmering-Basistunnel. Politische Wechsel, geologische Unsicherheiten und technologische Sprünge machen langfristige Planung komplex. Daher brauche es laufende Neubewertungen und hohe Flexibilität, ohne dabei die Grundausrichtung zu verlieren.

Zum Abschluss wurde über den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf Innovationsrisiken diskutiert. Beide Expertinnen sehen KI als wichtiges Werkzeug, das Entscheidungen erweitert, aber nicht ersetzt. Die Risiken bleiben, sie verschieben sich lediglich.

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Die Keynotes

Zwei spannende Keynotes standen ebenso am Programm: Elke Schmelzer, Biologin und Geschäftsführerin der St. Martins Therme Lodge, zeigte, wie Naturerleben, Nachhaltigkeit und Unternehmensentwicklung zusammenwirken können – mit messbarem Mehrwert für Kund*innen und Organisationen. Seit vielen Jahren verbindet die Therme klassischen Wellnessbetrieb mit naturpädagogischen Business-Programmen. Seminare kombinieren Erkenntnisse aus Biologie, Medizin und Kommunikation – zur Förderung von Gesundheit, Selbstwahrnehmung und Teamkompetenz. Die Restaurierung einer Salzlacke, über 220 dokumentierte Vogelarten und Zertifizierungen als Green Care- und Dreamcare-Betrieb zeigen: Ökologie ist hier kein Marketing, sondern Kernstrategie. Ein Highlight: Tiere wie Hühner, Esel und Ziegen werden in Führungsseminaren als unmittelbare Feedbackgeber eingesetzt – eine Methode, die auf neurowissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Sie schult Empathie, Beobachtungsgabe und Selbstreflexion.

Forschung braucht Qualität und keine Hypes

Die zweite Keynote von Assistant Professor Ji Mei (ITU Linz) war ein Ausflug in die Welt der Neurobiologie und künstlichen Intelligenz – mit Fokus auf die Auswirkungen auf unser Denken und Lernen. Werkzeuge verändern das Gehirn. Langfristige Nutzung von KI kann unsere kognitiven Strategien und neuronalen Strukturen nachhaltig verändern, nicht nur entlasten. Ji Mei warnte vor Risiken wie Misinformation, kognitiver Auslagerung und der Illusion von Wissen. Nur weil Informationen zugänglich sind, bedeutet das nicht, dass sie auch verstanden wurden. Sie plädierte für kritische Prüfung von Studien über KI-Wirkungen, für Peer Review, solide Methodik und wissenschaftliche Transparenz. Reißerische Headlines ersetzen keine Evidenz.

Zum Abschluss machte Ji Mei deutlich: Wer KI als kognitives Werkzeug versteht, erweitert seine Fähigkeiten. Wer sie als Ersatz betrachtet, riskiert allerdings eine Denkverflachung. Der Schlüssel liegt ganz klar im verantwortungsvollen, kompetenzbasierten Einsatz.

Zwischen Struktur, Führung und Kultur

In der Podiumsdiskussion sprachen Monika Vuong-Tu (MINT Regionen aws), Michaela Bundschuh (d-fine Austria) und Astrid Kiesling-Henseler (Siemens Healthineers) über die strukturellen Herausforderungen und Chancen für Frauen in MINT-Berufen.

Monika Vuong-Tu stellte die Arbeit des MINT Regionen Service Hubs vor, der aktuell 28 Regionen in Österreich vernetzt. Ziel: Synergien schaffen, Angebote bündeln und regionale Eigenverantwortung stärken. Besonders wirkungsvoll ist die Verknüpfung von MINT-Themen mit Alltagsrelevanz – wie Umwelt, Medizin oder Nachhaltigkeit.

Astrid Kiesling-Henseler betonte die Bedeutung moderner Führungsmodelle: Siemens Healthineers setzt auf Jobsharing, generationenübergreifende Workshops und individuelle Karrierewege. Michaela Bundschuh ergänzte, dass insbesondere seit der Pandemie Remote Work und flexible Modelle auch in der Beratung neue Standards gesetzt haben. Alle Diskutantinnen waren sich einig: Vielfalt fördert Kreativität und Teamleistung.

Netzwerken, aber bitte mit Stil

Damit das Versprechen – „mindestens fünf neue Kontakte“ – nicht nur eine nette Idee bleibt, wurde beim Event auch technisch und kreativ nachgeholfen: Eine Fotobox im ikonischen sheconomy-Magazin-Cover-Style sorgte für visuelle Erinnerungen mit Personality-Faktor, die individuell gebrandeten Wristbanditz-Armbänder mit integrierter NFC-Funktion machten die eigene digitale Visitenkarte wortwörtlich zum Accessoire – und mit dem she.innovates Netzwerk-Bingo wurde Small Talk zum Spiel mit Mehrwert.

Im Rahmen des Events wurde auch die neue sheconomy Ausgabe präsentiert. Im neuen Heft dreht sich alles um Innovation und weibliche Vorbilder, die sich innerhalb der Schlüsseltechnologien einen Namen machen. Am Cover: Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Im Interview spricht sie über zündende Ideen, die Technologien der Zukunft und warum Wissenschaft kein Selbstzweck sein darf.

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