Gestern war es endlich wieder so weit: Die Minerva Award Show ging, nun bereits zum zweiten Mal, über die Bühne. Im ORF Radiokulturhaus wurden die Sieger:innen des ersten österreichischen Gender Parity Awards geehrt.
„Bunter. Smarter. Erfolgreicher.“ – unter diesem Motto stand heuer der Award, dessen Namensgeberin die römische Göttin der Weisheit ist. Rund 260 Gäste aus dem Wirtschafts- und Kultursektor sowie der österreichischen Society versammelten sich am Sonntag, um die Gewinner:innen zu würdigen. Nach einer Pause in 2022 wurden nun gemeinsam mit ORF III erneut herausragende Persönlichkeiten vor den Vorhang geholt, die sich für die Sichtbarkeit von Frauen in der Wirtschaft einsetzen oder durch ihre Tätigkeit eine Vorreiter:innenrolle einnehmen.
„Die Minerva ist in diesem Jahr mehr als ein Zeichen für Gender-Equality. Wir kümmern uns nach wie vor um Female Empowerment, aber setzen 2023 einen stärkeren Fokus auf alle Facetten der Vielfalt in der heimischen Wirtschaft“, so Minerva-Initiatorin Nadia Weiss und spricht damit auch den erstmals vergebenen WEconomy Diversity Leaders Award an. SHEconomy Chefredakteurin Michaela Ernst ergänzt: „Für die SHEconomy Redaktion ist die Minerva ein ganz besonderer Moment. All unser Engagement, unsere Arbeit und unser Austausch mit der Community gipfeln einmal im Jahr in diesem glanzvollen Event.“
Neben die Finalist:innen und Gewinner:innen der Minerva gesellten sich starke Stimmen der Gesellschaft für die Laudatio hinzu: Katharina Nehammer für die Kategorie Lebenswerk, Schauspielerin Lilian Klebow, die Generalsekräterin des Nationalfonds der Republik Österreich für die Entschädigung von NS-Opfern Hannah Lessing, die ehemalige Bundesministerin für Bildung Sonja Hammerschmid, der Feminist, Unternehmer und Keynote Speaker Ali Mahlodji sowie die ehemalige Bundesministerin für Gesundheit, Umwelt, Familie und Frauen Maria Rauch-Kallat. Für die musikalische Untermalung und gute Stimmung sorgte DJ Frieda P., am Ende der Veranstaltung verzauberte die österreichische Sängerin Mona Torinek, bekannt als MOA, am Flügel mit ihrem zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentierten Song „Quiet“.
Die Minerva Award Show 2023
Die Verleihung fand diesmal in insgesamt sechs Kategorien statt, die Sieger:innen wurden durch ein Publikumsvoting und eine Juryabstimmung ermittelt. Gewinnerin im Bereich Finance ist Marietta Babos, Gründerin der erfolgreichen Damensache-Plattform zur unabhängigen Finanzberatung von Frauen und Autorin des Praxisbuchs „Geld ist Damensache“. „Eine Bühne zu bekommen für die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen ist ein großes Geschenk für mich und dafür bin ich sehr dankbar“, so Babos in ihrer Dankesrede. In der Kategorie „Role Model/Female Leader“ wurde die Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien Tanja Wehsely ausgezeichnet. Als Role Model in der Sozialwirtschaft und dem Non-Profit Bereich, der zwar viele Frauen beschäftigt, führungstechnisch aber noch sehr männerdominiert ist, ist sie ein Vorbild und motiviert besonders Frauen*, Verantwortung in Führungspositionen zu übernehmen. „Es geht noch immer darum, Frauen vor den Vorhang zu holen und eine Plattform zu bieten. Danke für diese Bühne, die die Minerva bietet, um unsere Botschaft der Gleichstellung und des Feminismus an die Frau zu bringen und sie zu stärken“, bedankte sich Wehsely in einem Statement nach der Verleihung.
In der Kategorie Tech durfte sich Mariana Karepova, erste weibliche Präsidentin des Österreichischen Patentamtes, über eine der goldenen Minerva-Statuen freuen. Karepova setzt sich in ihrer Funktion unermüdlich für die Förderung von Frauen in der Technik und beim Patentieren ein – vor dem Hintergrund, dass nur acht Prozent der österreichischen Erfinder:innen weiblich sind, ein besonders wichtiges Engagement. „Solange unter allen Patentinhaber:innen nur acht Prozent Frauen sind, ist es für mich noch nicht an der Zeit zu feiern. Es ist aber ein toller Ansporn, weiterzumachen“, so Karepova in ihrer Dankesrede. Birgit Kronberger ist die Siegerin der Kategorie Startup/Shooting Stars. In der stark männerdominierten Arbeitsrechtsbranche ist sie mit ihrem Unternehmen, das Unterstützung im Personalwesen anbietet, eine Vorreiterin.
Die Journalistin, Moderatorin und Host des beliebten Podcast „Frauenfragen“ Mari Lang ging als Gewinnerin der Kategorie Community hervor. Mit ihrem Podcast regt sie zum Nachdenken über festgefahrene Rollenbilder und unbewusste Vorurteile an. „Es bestärkt mich, weiterzumachen und ich sehe es als Auftrag an. Frauenfragen wird also weitergehen“, so Lang in ihrer Dankesrede. “Die Unternehmerin und als Dariadaria bekannte Influencerin Madeleine Darya Alizadeh überzeugte das Publikum und die Jury mit ihrem Engagement zum Thema Conscious Fashion, unter anderem durch ihr Fair-Fashion-Label dariadéh, und gewann damit den Award in der Kategorie Social Entrepreneurship/Sustainability, den sie, wie sie in ihrer Rede anmerkte, stellvertretend für ihr achtköpfiges Team und insbesondere Kollegin Sophie Meisinger annahm. „Wir tun etwas, das sehr schwierig ist in der Modewelt, wir brechen sehr alte Muster auf“, so Alizadeh. Dafür geehrt zu werden, sei eine Wohltat. „Ich würde mich sehr freuen, wenn wir in Zukunft auf diesen Bühnen auch mehr Black und Indigenous Women of Color sehen“ verabschiedete sie sich mit einem Wunsch in Richtung diverse Zukunft.
Die bereits im Vorhinein bekanntgegebenen Gewinnerinnen der Kategorie Lebenswerk, das erstmals national als auch international vergeben wurde, sind Elisabeth Gürtler (national) und Dilek Sabanci (international). Elisabeth Gürtler ist einerseits bekannt durch das Familienunternehmen und führte andererseits die Tradition des Opernballs sowie der Hofreitschule in eine neue Ära. Dilek Sabanci gewann den Award für ihre zahlreichen karitativen Tätigkeiten.
Auszeichnung der WEconomy Diversity Leaders
Nicht nur herausragende Persönlichkeiten wurden heuer bei der Minerva geehrt, sondern auch Unternehmen, die sich für mehr Diversität in der Arbeitswelt einsetzen. Aus den 100 Einreichungen der Diversity Leaders Challenge wurden die überzeugendsten Initiativen mittels Publikumsvoting und Juryabstimmung ermittelt. Das Rennen war ein knappes – immerhin sind alle teilnehmenden Unternehmen nicht nur Treiber der Themen Diversity, Equity and Inclusion, sondern auch Vorbilder für all jene Unternehmen, die in ihrer Diversity-Reise erst am Anfang stehen.
Ausgezeichnet wurde in der Kategorie „weniger als 500 Mitarbeiter:innen“ Tietoevry mit ihrer Einreichung „Es gibt mehr als 0 und 1“. „Ich glaube, es ist wesentlich, dass Firmen verstehen, dass es mehr gibt als nur null und eins und dass Frauenförderung zwar sehr wichtig ist, man sich aber nicht darauf ausruht“, so Cornelia Samec, die den Preis gemeinsam mit Nicola Röhrer entgegennahm. Die Erste Bank gewann die Kategorie „mehr als 500 Mitarbeiter:innen“ mit der Initiative „#glaubandichsowiedubist“, der Preis wurde von Mirsad Aljusevic entgegengenommen.
Auch im kommenden Jahr wird WEconomy weiterhin einen starken Fokus auf die Diversity Leaders Initiativen legen und mit #WEWANTALLIES & #ALLIESFOREQUITY möglichst viele Entscheidungsträger:innen auf die DEI-Reise mitnehmen. Denn DEI und (Gender) Equality sind kein „nice to have“, sondern zählen aktuell auch zu den wichtigsten Themen für Unternehmen. „Und der externe Druck wächst weiter. Wer hier seine Hausaufgaben nicht macht, wird einen klaren Wettbewerbsnachteil haben“, so Hermann Sporrer, Mit-Gründer von SHEconomy und WEconomy.
Ein besonderer Dank gebührt auch den innovationsfördernden Partner:innen des Awards, die Female Empowerment als Teil ihrer Unternehmensphilosophie tagtäglich leben. Somit hatte jede Kategorie eine:n Partner:in an ihrer Seite, der oder die die Auszeichnung präsentierte. Die Partner:innen des diesjährigen Awards sind: Goldman Sachs Asset Management, Lillet, Sanofi, Coca Cola HBC Österreich, UNIQA, ARA AG, PwC und die Kommunikationsagentur Ketchum.
Die Kategorie Finance wurde von Goldman Sachs Asset Management betreut. Präsentiert wurde die Auszeichnung von Sandra Straka, Executive Managerin. Sanofi ist Partner des Tech-Awards – Julia Guizani, CEO von Sanofi, begleitete die Auszeichnung auf der Bühne. Die Gewinnerin des Start-up und Shooting Stars Awards wurde von Herbert Bauer, CEO von Coca Cola HBC Österreich, begleitet. UNIQA betreute die Kategorie Community, Vorstandsmitglied René Knapp präsentierte den Award bei der Verleihung. ARA unterstütze die Kategorie Social Entrepreneurship und Sustainability, Vorstandssprecher Harald Hauke begleitete die Auszeichnung. Manisha Joshi, Business Director und Head of Diversity, Equity & Inclusion bei Ketchum, Nadia Arouri, Head of Diversity & Inclusion bei PwC und Barbara Redlein, Partnerin bei PwC präsentierten hingegen die beiden Gewinner:innen des WEconomy Diversity Leaders Awards. Verena Laschober, Brand Manager bei Lillet, begleitete die Kategorie Role Model und Female Leader. Lillet sorgte auch für Erfrischung auf dem Event. „Les Ateliers Lillet ist ein Ort, an dem Frauen ihre persönlichen Erfahrungen teilen, Inspirationen finden und gemeinsam wachsen können“, erklärt Véronique Jacquet, CEO Pernod Ricard Austria, weshalb sich Lillet für Veranstaltungen wie die Minerva Awards engagiert.