Sie sind Bereichsleiterin BILLA Marketing. Wie sind Sie in Ihre jetzige Position gekommen? Gab es Hürden oder Herausforderungen?
Als man mir die Position angeboten hat, war ich schwanger. Das war schon dezent revolutionär. Es erfordert Mut und Vertrauen, auf eine Führungskraft zu setzen, deren Leben sich in naher Zukunft um 180 Grad drehen wird. Hürden gab es keine – sehr wohl aber Herausforderungen. Wie bekomme ich Kind und Karriere unter einen Hut? Wie organisieren wir – mein Mann und ich – die Kinderbetreuung? In meinem Fall ist die gesamte Familie eingespannt. Speziell meine Mama. Und dafür bin ich unendlich dankbar. Keine Selbstverständlichkeit. Den größten Kampf trägt man in regelmäßigen Abständen mit seinem (schlechten) Gewissen aus. 100 Prozent im Job und 100 Prozent als Mutter – das geht leider nicht immer. Männer würden sich hier vermutlich nicht so stark hinterfragen. Wichtig in so einer Situation: Auf die innere Stimme hören und sich weniger von außen leiten lassen. Zum Thema „Kind und Karriere“ hat so ziemlich jede*r eine Meinung.
Welche Skills sind für Ihren Job wichtig?
Perspektivenwechsel. Es gibt immer mehrere Sichtweisen. Marketing ist – bei uns im Unternehmen – Schnittstelle zu den unterschiedlichsten Abteilungen. Da ist es oft notwendig, gemeinsam Lösungen – und manchmal auch Kompromisse – zu finden. Und: Ich bin seit mehr als 25 Jahren in der Kommunikation tätig. Wenn man so will, ist das meine berufliche Leidenschaft. Die wichtigste Voraussetzung, um einen guten Job zu machen, wie ich finde.
„Für uns bei BILLA ist es von entscheidender Bedeutung, weibliche Talente zu erreichen und zu fördern. Der Grund dafür liegt nicht nur in der Schaffung von Chancengleichheit, sondern auch in der Erkenntnis, dass Diversität in unserer Belegschaft zu einer stärkeren Innovationskraft und zu besseren Problemlösungen führt.“
Gibt es etwas, das Sie in Ihrer Rolle als Führungskraft besonders begeistert oder motiviert?
Mitarbeiter*innen weiterentwickeln und gemeinsam Erfolge feiern – sicher die größte Motivation!
Wie gestaltet sich Ihr Arbeitsalltag als Marketingleiterin? Und wie gut lassen sich Familie und Beruf vereinbaren?
Ich bin kein Morgenmensch, trotzdem aber eine Frühaufsteherin. Meine Tochter auch. Wir starten unseren Tag gemeinsam. Gegen 7.30 Uhr bin ich im Büro. Vorbereitung auf den Tag, Mails screenen – beantworten kann ich sie meist erst am Abend. Meetings, Abstimmungen mit dem Team, Präsentationen etc. Mein Tag ist durchgetaktet. Ich versuche, maximal effizient zu sein, um den frühen Abend dann wieder mit meiner Familie verbringen zu können. Oft wird der Laptop nochmal hochgefahren, wenn mein Kind im Bett ist. Das erfordert Disziplin und die oben angesprochene Leidenschaft für das, was man tut.