Das Ars Electronica Festival findet auch heuer unter großer medialer Beachtung in Linz statt. Vom 7. bis 11. September wird sich unter zahlreichen Perspektiven folgender Frage gewidmet: „Welcome to Planet B. A different life is possible! But how?“.
Dabei steht der Begriff „Planet B“ nicht für einen anderen Planeten als Ausweichmöglichkeit für die Menschheit, um so weiterzumachen wie bisher. Planet B fungiert als Schlüsselbegriff für ein in vielen Formen völlig anderes Leben und Handeln auf der Erde, „diesem einzigen Planeten, der für uns existiert“. Er sei die Chance für „ein neues und faires Zusammenleben der Menschen auf diesem Planeten“.
Die 1979 ins Leben gerufene Veranstaltung gilt seit jeher als bedeutendes Ereignis, welches gesellschaftliche Fragestellungen und die Beziehungen zwischen digitaler Kunst, Kultur, Bildung und technologischen Entwicklungen in beeindruckendem Ausmaß behandelt. Neben Events, Konzerten und Performances werden am Festival Ausstellungen, Konferenzen, Tours und Workshops geboten. Am Samstag, 10. September, wartet beispielsweise auf die Besucher:innen ein Konzert der amerikanischen Avantgardekünstlerin Laurie Anderson. An mehreren Tagen war die 3D AI Performance „4D box / SH4D0W“ zu sehen. Am Futurelab Day, welcher am Donnerstag stattfand, wurden Arbeitsergebnisse des Ars Electronica Futurelab, einem „think-and-do- tank“ der Ars Elektronica, präsentiert. Der Fokus dabei lag auf der Frage, „wie Kreativität, Kunst und Technologie die Gesellschaft unterstützen, Krisen zu bewältigen und Herausforderungen zu meistern, um gemeinsam eine positive Zukunft zu gestalten“.
Bei der Leitfrage des Festivals geht es im Wesentlichen darum, wie eine „ökologische Superkatastrophe“ verhindert werden kann. Die Themenausstellung am JKU-Campus „STUDIO(dys)TOPIA – At the peak of humankind“ gibt dazu einen Einblick in die Erfolgsgeschichte des Menschen, zeigt jedoch auch die Unmöglichkeit, die langfristigen Auswirkungen menschlichen Handelns zu determinieren, sagte Christl Baur, Head of Ars Electronica Festival, in einem Überblick. In der Ausstellung wird auf die fatalen Schäden eingegangen, welche die Lebensräume auf der Erde durch den Menschen erleiden. Weitere Ausstellungen am JKU-Campus sind die Cyberarts Exhibition mit Projekten aus dem Prix Ars Electronica, die Gardens Exhibition, die LIT-Exhibition, welche die Ergebnisse aus der Zusammenarbeit des Linzer Institute of Technology mit der Ars Electronica präsentiert, und viele weitere.
Kritik an dem Festival wird dahingehend geübt, dass es zu wenig differenziert sei. „Den richtig harten Fragen muss sich das Festival erst stellen, wenn es nicht im Weichspüler naiver Technikbegeisterung versinken will“, schreibt beispielsweise Helmut Ploebst in seinem Kommentar im Standard. Dennoch ist die Ars Electronica in ihrer Gesamtheit eine einzigartige Veranstaltung, welche sich den Zukunftsfragen unserer Gesellschaft widmet. Einen Einblick in das gesamte, umfangreiche Programm finden Sie auf der Homepage der Veranstaltung.