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Architektin des Wandels

Tanja Prušnik, erste Präsidentin des Künstlerhauses Wien, wurde mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Mit künstlerischer Vision und strategischem Weitblick prägt sie den Wandel einer 160 Jahre alten Institution.

Künstlerin, Architektin, Kuratorin – und Pionierin: Tanja Prušnik formt nicht nur Räume, sondern auch Institutionen. Seit 2019 steht sie als erste Präsidentin an der Spitze der Gesellschaft bildender Künstler*innen Österreichs, dem Künstlerhaus Wien. Mit Weitblick, Kreativität und Haltung hat sie eine 160 Jahre alte Kulturinstitution in die Gegenwart geführt – und wurde nun mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.

Kunst als Haltung

Am 24. Juni 2025 wurde Tanja Prušnik die hohe staatliche Auszeichnung von Ministerialrätin Dr.in Doris Wolfslehner im Namen der Republik feierlich überreicht. „Ich freue mich sehr über diese hohe Auszeichnung der Republik für mein bisheriges Wirken im Kunst- und Kulturbereich hier in Österreich, insbesondere aber auch für das Künstlerhaus Wien, dem ich seit 2019 als erste Frau vorstehen darf. Ich werde mich selbstverständlich auch weiterhin, gemeinsam mit dem großartigen Team hier im Haus, mit viel Engagement für die Förderung von Kunst und Kultur sowie ein toleranteres Miteinander einsetzen“, so Prušnik anlässlich der Verleihung.

Dass ihr das gelingt, zeigt ihre Wiederwahl im Frühjahr 2024 mit großer Mehrheit. Unter ihrer Leitung wurde das künstlerische Programm des Künstlerhauses neu aufgestellt, die öffentliche Wahrnehmung gestärkt und die Rolle des Hauses als Ort für kulturellen Austausch und Innovation klar definiert.

Feierliche Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst an Künstlerhauspräsidentin Tanja Prušnik. V.l.n.r. Ministerialrätin Dr.in Doris Wolfslehner und Dr.in Tanja Prušnik

Mehr als Repräsentation

Prušnik ist keine Präsidentin, die bloß verwaltet – sie gestaltet. Mit einem Gespür für Strukturen ebenso wie für Menschen hat sie das Künstlerhaus zu einer zeitgemäßen Plattform für rund 600 Künstler*innen entwickelt. Gemeinsam mit Projektpartner*innen werden nationale wie internationale, oft grenzüberschreitende Programme umgesetzt. Ihre Rolle als Brückenbauerin zwischen Disziplinen, Sprachen und Kulturen ist dabei kein Zufall: Als gebürtige Kärntner Slowenin steht sie selbst für kulturelle Vielschichtigkeit.

International vernetzt – lokal verwurzelt

Die Wienerin ist seit 1999 als freischaffende Architektin, Kuratorin und bildende Künstlerin tätig. Nach ihrem Architekturstudium an der TU Wien trat sie 2014 dem Künstlerhaus bei und war bereits ab 2018 im Vorstand aktiv. Höhepunkt ihrer bisherigen Amtszeit: Die Wiedereröffnung des generalsanierten Künstlerhauses am Karlsplatz im Jahr 2020. Mit der Erweiterung um die „Factory“ wurde ein neues Kapitel für die traditionsreiche Institution aufgeschlagen.

Neben ihrer Tätigkeit im Haus ist Prušnik international gefragt – sei es als Künstlerin, Vortragende oder Kulturvermittlerin, zuletzt mit Stationen in Venedig, Rom, Korea und Japan. Sie publiziert regelmäßig zu kulturpolitischen Themen und tritt als glaubwürdige Stimme für eine offene, diverse Kunstlandschaft auf.

160 Jahre Künstlerhaus

Im August feiert das Künstlerhaus Wien 160 Jahre Grundsteinlegung. Ein eigenes TV-Feature für „Erbe Österreich“ sowie die Ausstellung Imagining Peace markieren diesen Meilenstein – kuratiert in einer Zeit, in der die Institution mehr denn je als Labor für neue Perspektiven funktioniert.

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