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Von Feedback bis zu Manifestieren: „Hätt‘ ich das bloß früher gewusst mit Sabine Gromer und Stephanie Schorp

In unserer Serie "Hätte ich das bloß früher gewusst" sprechen erfolgreiche Frauen über die entscheidenden Wendepunkte in ihrer beruflichen Laufbahn. Die Coacherin und die Personalberaterin verraten, wie Sabbaticals, Selbstständigkeit und das richtige Mindset ihre Karrieren auf das nächste Level gebracht haben – und was sie heute anders machen würden.

Sabine Gromer ist Inhaberin von MagnoliaTree, einem globalen Boutique Coaching- und Beratungsunternehmen für Top Executives mit Sitz in Wien. Nach 20 Jahren an den Finanzschauplätzen der Welt begleitet sie heute Menschen und Organisationen in Veränderungen und bei der beruflichen Weiterbildung. Stephanie Schorp ist Geschäftsführerin der internationalen Personalberatung Comites mit Sitz in München. Die diplomierte Psychologin sammelt seit über 20 Jahre Erfahrungen in der Platzierung, Auswahl, Persönlichkeitsentwicklung sowie intensiven Karrierebegleitung von Manager:innen. Sheconomy hat die beiden Autorinnen über ihre Karriere-Erfahrungen gesprochen.

Was war der große Game-Changing-Moment in eurer Karriere?

Stephanie Schorp: Für mich war es definitiv der Schritt in die Selbstständigkeit. Das war etwas, das ich lange vorbereitet und ersehnt hatte, aber letztlich brauchte es einen kleinen „Schubs“ von außen – eine Art Nudging –, um diesen Schritt wirklich zu wagen. Irgendwann war es dann befreiend, meine Vision ohne Einschränkungen zu verfolgen.

Sabine Gromer: Bei mir war es ein Sabbatical. Diese bewusste Auszeit hat mir die Klarheit gegeben, welche Richtung ich in meinem Leben und meiner Karriere einschlagen möchte. Es war wie ein Reset, der mir half, die nächsten Schritte selbstbewusster zu gehen.

Was hättet ihr zu Beginn eurer Karriere gebraucht, was damals noch nicht verfügbar war, heute aber selbstverständlich ist?

Schorp: Eigentlich gab es damals schon vieles, aber ich hätte mir mehr bewusst machen müssen, wie wichtig es ist, sich intensiv mit der eigenen Biografie und Persönlichkeit auseinanderzusetzen. Ich hatte damals extrem hohe Erwartungen an meine Vorgesetzten, anstatt mich viel intensiver mit mir auseinanderzusetzen und das was ich gebracht hättemir woanders zu organisieren z.B mit Mentoren

Gromer: Für mich wäre Coaching von Anfang an ein absoluter Game-Changer gewesen. Ich hatte zwar kurzzeitig das Glück, einen Mentor zu haben, aber eine langfristige Begleitung hätte mir in vielen Situationen geholfen, bessere Entscheidungen zu treffen und selbstbewusster zu handeln.

In welchen Situationen denkt ihr heute: „Hätte ich das bloß früher gewusst“?

Gromer: Ich wünschte, ich hätte früher verstanden, wie vergleichsweise einfach es sein kann, Wünsche zu manifestieren. Man muss sich nur trauen, sie klar zu formulieren und ihnen Raum zu geben. Und, dass es oft viel einfacher ist, Wünsche in die Tat umzusetzen, als man glaubt. Man muss nur den Elan haben, die ersten Schritte zu machen.

Schorp: Dass es unglaublich wertvoll ist, sich frühzeitig und kontinuierlich Feedback von Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen zu holen. Die Fähigkeit, sich selbst zu hinterfragen und weiterzuentwickeln, ist unbezahlbar – diesen Prozess kann man nicht früh genug starten.

Was hatte den größten Impact auf eure Laufbahn, und was war euer größter Karriere-Boost?

Gromer: Mein größter Booster war definitiv mein Ehrgeiz – ich habe einen unstillbaren Hunger auf neue Herausforderungen und Erfolg. Der größte Impact kam jedoch durch das Leben in so vielen verschiedenen Kulturen – London, New York, Tokio, Paris und jetzt Wien. Die Erfahrungen, die ich in diesen Städten gesammelt habe, haben meine Perspektive erweitert und meine Arbeitsweise stark geprägt.

Schorp: Der größte Booster war für mich die Arbeit mit Top-Führungskräften und Spitzenleuten. Der größte Impact hingegen kam durch die Erkenntnis, wie wichtig Stille und Selbstreflexion sind. Der Wechsel zwischen sehr intensiver Arbeit mit Menschen und bewusst eingelegten Pausen ist für mich essentiell bei anderen sehr präsent zu sein und doch bei mir zu bleiben.

Abschließend, was würdet ihr als wichtigste Botschaft an Menschen in Übergangsphasen mitgeben?

Gromer: Habt das Selbstvertrauen, eure Wünsche klar zu formulieren und neue Wege zu gehen – auch wenn sie zunächst ungewohnt erscheinen. Veränderungen sind die Momente, in denen das Leben spannend wird.

Schorp: Und vergesst nicht, euch Zeit für euch selbst zu nehmen. Stille und Reflexion sind oft unterschätzte, aber unglaublich wichtige Faktoren, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Nur wer sich selbst gut kennt, kann seine Stärken voll ausspielen.

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