Wie aus einer Elternteilzeit-Vertretung ein innovatives Führungsmodell entstand: Bei Bosch passierte genau das. Die beiden Software-Entwicklerinnen Stefanie Kopka und Ana Maria Rodriguez teilen sich dank dem Shared-Leadership-Modell die Führung eines 25-köpfigen Teams.
Stefanie Kopka, studierte Physikerin und Mikroelektronikerin, vertrat ihre Kollegin Ana Maria Rodriguez in ihrer Gruppenleitungsfunktion als diese in Elternteilzeit war. Als Rodriguez, die Maschinenbau studierte und seit mehr als zehn Jahren in der Softwareentwicklung bei Bosch tätig ist, zurückkam, entwickelten die beiden ein System, das ihnen die gemeinsame Teamleitung ermöglichte. Seit Mai sind sie nun gemeinsam für ein 25-köpfiges Team zuständig. Wichtig war beiden, das Team nicht zu spalten. „Wir haben abhängig von unserem Background und Schwerpunkten die Arbeitsgebiete aufgeteilt. Strategische Entscheidungen sowie solche in puncto Mitarbeiterführung treffen wir gemeinsam“, so Rodriguez. In einem täglichen 30-Minuten-Meeting bringen sich die beiden Technikerinnen auf den neuesten Stand, strategische Meetings werden gemeinsam abgehalten. Beide waren vor der Karenzzeit Führungskräfte und sind es jetzt wieder – nur eben mit geteilter Führungsrolle und jeweils 30 Stunden. Ihre Arbeitszeiten sind dabei nicht aufeinanderfolgend, sondern überlappen sich teilweise.
Shared Leadership: Transparenz und klare Kriterien notwendig
Damit das Modell funktionieren kann, ist eine klare Struktur und Transparenz wichtig. „Wir beide fühlen uns für alle Themen verantwortlich und eine von uns ist immer präsent“, sagt Rodriguez. „Unsere jeweiligen Entscheidungen basieren auf klaren Kriterien und sind somit sowohl für das Team als auch für die jeweils andere Gruppenleiterin nachvollziehbar. Diese Nachvollziehbarkeit und die Transparenz sind essenziell, damit das Modell funktionieren kann“, ergänzt Kopka.
Das Modell scheint im Unternehmen Anklang zu finden, auch andere Kolleg:innen interessieren sich für den Shared-Leadership-Ansatz. Flexible Arbeitsmodelle wie dieses sind nicht nur für das Employer Branding wertvoll, sondern ermöglichen Mitarbeitenden eine selbstbestimmte Art des Arbeitens. Auch Themen wie die Vereinbarung von Familie und Karriere profitieren durch solche Maßnahmen.
Sie wollen genauer wissen, wie das Shared-Leadership-Modell funktioniert und/oder interessieren sich für Female Leadership im Tech-Umfeld? Stefanie Kopka und Ana Maria Rodriguez sind Speaker*innen bei den diesjährigen SHEtech Online Days. Am 23.11. diskutieren sie von 18.00-18.40 im Panel „How To Suceed In Your FEMtech Career“. Jetzt anmelden und nicht verpassen.
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