„Sichtbarkeit ist immer noch ein Thema, das bei vielen frisch gebackenen Unternehmerinnen Unwohlsein auslöst“, sagt Carolin Schiebel. Doch hinter jedem Produkt und jeder Dienstleistung steckt ein Mensch, der sich und sein Business durch Sichtbarkeit greif- und wahrnehmbarer macht, ist die Unternehmerin und Netzwerk-Gründerin von „Let’s get visible“ überzeugt.
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Wie ist das Let’s get visible-Netzwerk entstanden?
Caroline Anne Schiebel: Das Netzwerk hat sich aus meinen Workshops heraus während der Corona-Zeit entwickelt. Ich bin gelernte Wirtschaftspädagogin und Fotografin und war vor Corona als Business-Fotografin tätig. Zu Beginn der Pandemie wurde ein ansprechender digitaler Auftritt für viele Unternehmerinnen und Solopreneurs notwendig und ich startete mit den ersten Foto-Workshops für Social Media. Bald darauf folgte der zweite Workshop über Instagram und Social Media Marketing. Ich habe in den Workshops gemerkt, dass sich die Frauen, welche zu einem großen Teil Einzelunternehmerinnen waren, super connected und unterstützt haben. Und genau das brauchte es zu dieser Zeit.
Vor einem Jahr fand der erste Netzwerk-Brunch für Unternehmerinnen mit Vorträgen, Panel-Talks und Business-Speed-Dating statt, im November letzten Jahres das erste „Let’s get visible“-Festival, wo Teilnehmerinnen und Speaker:innen auf der Bühne relevante Themen präsentierten.
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Was ist Ihr persönliches Ziel?
C.A.S.: Es ist mein Beitrag dafür, Frauen mit ihren Geschäftsmodellen, Ideen und ihren Produkten sichtbarer zu machen. Du kannst das beste Produkt haben, wenn du aber nicht weißt, wie du es verkaufst – und Verkauf ist Sichtbarkeit -, dann wirst du damit nicht erfolgreich sein. Ich möchte, dass die Frauen mutiger werden und mit diesem Netzwerk die Welt ein kleines Stück verbessern. Die Dynamik in unserem Netzwerk ist unbeschreiblich, der Gedanke den Weg nicht alleine zu gehen, sich gegenseitig Hilfe und Stütze zu sein, inspiriert und motiviert die Frauen, sich mit ihren Projekten zu zeigen. Ein Netzwerk mit gegenseitigen Online-Verlinkungen ist zudem stärker als jeder Algorithmus.
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Wo sehen Sie den großen Vorteil von Frauennetzwerken gegenüber gemischten Netzwerken, gibt es Nachteile?
C.A.S.: Es gibt Frauen, die sich besser entfalten können, wenn sie unter sich sind. Viele Frauen sind zu Beginn ihrer Selbständigkeit noch etwas eingeschüchtert und in unserem Netzwerk ist es einfach, sich darunter zu mischen und Erfahrungen, Business-Cases und Ideen kennenzulernen und sich auszutauschen. Es liegt mir am Herzen, dass ich durch mein Netzwerk aktiv gegen toxische Weiblichkeit vorgehen kann. Die Treffen sollen Frauen ermutigen, sich gegenseitig emporzuheben, anstatt sich zu degradieren. Wenn man sich offen zeigt, Interesse zeigt und zuhört, dann können tolle berufliche Verbindungen entstehen. Es gilt auch hier das Prinzip der Resonanz!
3 Tipps für mehr Sichtbarkeit von Carolin Schiebel
- Zeige dich digital! Ob auf deiner Homepage, oder auf Social Media, dein Gesicht ist wichtig für dein Produkt oder deine Dienstleistung. Zeige dich wenn möglich auch sprechend in Videos, denn Menschen verbinden sich mit Menschen und wir verkaufen durch Emotionen.
- Du brauchst 7 Kontaktpunkte, um im Gedächtnis zu bleiben: Also zeige dich auch auf Netzwerktreffen, Business-Festivals, in Podcast-Interviews, in Magazinen oder in deinem eigenen Newsletter.
- Sprich es an und sprich darüber. Über DEIN Business. Und zwar immer, wenn du die Möglichkeit dazu hast und es passend ist!
Das nächste Netzwerktreffen findet am 22. Juni statt.