Rund 3.500 fest Beschäftigte, 1.700 Freie, 230 sog. Gagenempfänger und eine Frau an der Spitze. Das Sagen im viertgrößten öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland hat seit dem Februar 2021 Dr. Katja Wildermuth. Eine Premiere der besonderen Art: Mit der Medienmanagerin und erfolgreichen Programmacherin liegt die Verantwortung für die Geschicke des Bayerischen Rundfunks erstmals in den Händen einer Frau. Frischer Wind in München: Der in Berlin geborenen Journalistin geht der Ruf voraus, sie stehe für flache Hierarchien und eine offene Unternehmenskultur.
Katja Wildermuth wuchs in Anzing bei München auf und studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) Deutsch, Geschichte und Sozialkunde fürs Lehramt. Nach dem Staatsexamen war sie zunächst als Dozentin am Institut für Alte Geschichte der LMU tätig, wo sie auch promovierte. Danach schloss sie ein Volontariat beim Oldenburg Verlag an, bevor sie 1994 zum Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) nach Dresden wechselte. Zunächst als Autorin für Politikmagazine, danach als Redakteurin für Magazinsendungen im ARD-Gemeinschaftsprogramm, später für Reportagen.
Als Leiterin der MDR-Redaktion Geschichte und Gesellschaft und stellvertretene Leiterin Kultur und Wissenschaft war sie u.a. verantwortlich für crossmediale und redaktionelle Großprojekte. Unter ihrer redaktionellen Verantwortung entstanden international beachtete Dokumentarfilme. 2016 wurde Katja Wildermuth Kulturchefin des Norddeutschen Rundfunks NDR. Dort entstanden unter ihrer Verantwortung zahlreiche Formate für den NDR, Das Erste und ARTE. Zum 1. April 2019 wurde sie zur Programmdirektorin des MDR in Halle berufen. Im Oktober 2020 wurde Katja Wildermuth vom Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks zur neuen Intendantin gewählt. Unterstützt wurde ihre Wahl durch ein breites Bündnis quer durch alle Lager im Rundfunkrat.