Keine Chefität, die vorwurfsvoll auf die Uhr schaut, wenn man zu spät in der Arbeit erscheint. Keine Kolleg:innen, die einen motivieren, wenn man gerade einen Hänger hat. Kein Vertrag, der vorschreibt, wie lange Mittagspause dauern darf. Selbständiges Arbeiten bringt viel Selbstbestimmung, nicht zuletzt bei der Zeiteinteilung. Aber vor allem für Anfängerinnen kann sich genau dieser Freiraum als Falle entpuppen. Denn zusätzlich zu der finanziellen – und vielleicht auch personellen – Verantwortung, die man als Unternehmerin übernimmt, hat man auch noch die für die eigene Arbeitsleistung. Und die ist enorm wichtig: Schließlich ist man die zentrale Person in der Firma und auch ein Vorbild für etwaige Mitarbeiter:innen. Es braucht also einiges an Eigenmotivation, um den inneren Schweinehund in die Schranken zu weisen und das Werkl am Laufen zu halten. Mit diesen Tipps geht es leichter:
Planen Sie Dinge ein, die Spaß machen
Es gibt zwei große Quellen für Motivation: Intrinsische und extrinsische Faktoren. Letztere entstehen durch Dinge, die von außen kommen – etwa Bonuszahlungen oder Beförderungen. Bei ersteren geht es weniger um finanzielle oder materielle Vorteile, sondern um die Freude an der Arbeit selbst. Suchen Sie sich Aufgaben, die Sie begeistern und die sie gerne um ihrer selbst willen erledigen, und wählen Sie Projekte nicht nur danach aus, was dem Umsatz, dem langfristigen Aufbau des Unternehmens und dem Image zugute kommt. Je mehr Begeisterung Sie für Ihre Tätigkeit aufbringen, desto mehr Zeit investieren Sie freiwillig und ohne lange nachzudenken.
Setzen Sie sich Deadlines
Wenn Sie als Angestellte in einem Unternehmen arbeiten, gibt Ihnen häufig der Chef oder die Chefin vor, wann Sie mit einer Arbeit fertig sein müssen. Das sollte jetzt nicht anders sein – nur dass Sie der Boss jetzt Sie selbst sind. Klare Termine, strukturierte Tagesabläufe und feste Regeln können Ihnen dabei helfen, Dinge nicht schleifen zu lassen. Am besten verknüpfen Sie zu erledigende Aufgaben immer mit einem Zeitrahmen, den Sie sofort in den Kalender eintragen. Das erhöht auch das Erfolgserlebnis, weil Sie jede erledigte Aufgabe dort abstreichen können.
Holen Sie sich Feedback
Auch wenn die Feedbackkultur in vielen Unternehmen nicht optimal ist – wenn man gar keine Rückmeldungen von Kollegen und Chefs bekommt, fehlen sie einem dann doch. Umso sinnvoller ist es, ganz bewusst Lob und Kritik von Kunden, Lieferanten oder auch aus dem Freundes- und Bekanntenkreis einzusammeln. Das kann in direkten Gesprächen, via Website oder mit Hilfe von Fragebögen passieren. Ganz automatisch kommt man zu Feedback, wenn man sich für das eine oder andere Projekt Geschäftspartner:innen sucht. Hat man bereits Mitarbeiter:innen werden auch sie zu wertvollen Feedback-Quellen. Und natürlich gehören Erfolge gemeinsam mit anderen gefeiert. Auch das motiviert!
Denken Sie an Geld
Natürlich sollte der schnöde Mammon nicht ständig Ihr Tun bestimmen – schließlich ist er Studien zufolge langfristig als Motivation zu wenig. Aber die Aussicht auf eine gesicherte Existenz, den langersehnten Traumurlaub oder einfach die finanzielle Grundlage für weitere, spannende Unternehmensprojekte kann durchaus als Motor fungieren. Vor allem Frauen müssen oft erst lernen, ein gesundes Verhältnis zum Thema Geld verdienen zu entwickeln. Trauen Sie sich also ruhig: Träumen Sie aktiv von hohen Gewinnzahlen. Und setzen Sie sich echte finanzielle Unabhängigkeit als Ziel, das Sie so bald wie möglich erreichen möchten.